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Ex-Bundesliga-Trainer hilft dem VfR Heilbronn –"Gehört in Deutschland zu den Fußball-Professoren"

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Der VfR Heilbronn hat große Ziele. Unter anderem im taktischen Bereich unterstützt ab sofort ein ehemaliger Bundesliga-Trainer das Trainerteam um Pascal Marche.

VfR-Vorstand Onur Celik (rechts) hat Uwe Rapolder für den Heilbronner Landesligisten als Unterstützer gewonnen.
VfR-Vorstand Onur Celik (rechts) hat Uwe Rapolder für den Heilbronner Landesligisten als Unterstützer gewonnen.  Foto: Adnan Altünkaya

Beim Landesligisten VfR Heilbronn wird weiter mit Vollgas an der eigenen Erfolgsgeschichte gebastelt und so überrascht der Verein zum Auftakt des Vorbereitungstrainings auf die zweite Saisonhälfte am Mittwochabend mit einer weiteren spektakulären Personalie.

Der aus Hausen stammende ehemalige Bundesliga-Trainer Uwe Rapolder wird den VfR mit seinem Fachwissen unterstützten und soll für durchgängige Strukturen und eine bessere Organisation sorgen.

Rapolder als "helfende Hand" für den VfR Heilbronn

"Uwe wird uns als technischer Berater, als helfende Hand unterstützen", bestätigt VfR-Vorstand Onur Celik den Coup. "Es geht um die Spielphilosophie und Trainingsinhalte, damit wir uns weiter verbessern können." Rapolder wird Chefcoach Pascal Marche beratend zur Seite stehen, "aber bei den Spielen nicht auf der Bank sitzen".

Rapolder war immer mal wieder Zaungast der VfR-Spiele, hat sich auch das eine oder andere Training angeschaut. "Wir standen in den vergangenen Jahren öfters in Kontakt", erzählt Celik, er habe Raplder darauf angesprochen, "ob er es sich vorstellen kann, uns mit seiner Expertise weiterzuhelfen".

Anfang 2023 gab es die ersten intensiveren Annäherungen. "Im Frühherbst bin ich nochmals aktiv auf ihn zugegangen", sagt Celik. Das gemeinsame Gespräch hatte Erfolg, die Basis für eine Zusammenarbeit war gelegt und die Zusage des 65-Jährigen folgte prompt.

VfR-Vorstand Celik über Rapolder: "Gehört in Deutschland zu den Fußball-Professoren"

Sein Rat ist dabei aber nicht nur im Bereich der Aktiven, sondern auch in der Nachwuchsförderung gefragt. "Die U17 und die U19 werden ebenfalls davon profitieren." Sprich, es geht darum, von der U17 bis nach oben durchgängig dasselbe Spielsystem zu installieren. "Uwe gehört in Deutschland ja zu den Fußball-Professoren", hebt Celik die Fußballfachkompetenz des 65-Jährigen, der in Heilbronn lebt und einst ja auch für den VfR gespielt hat, hervor.

"Ich bin im Prinzip auf allen Feldern daheim und wenn ich helfen kann, mache ich das gerne", sagt Rapolder. Er beanspruche beim VfR jetzt aber keine mitbestimmende Funktion, sondern wolle im Hintergrund bleiben und aus der zweiten Reihe das Seinige zu eine erfolgreichen Zukunft des Traditionsvereins beitragen.

Rapolder traut dem VfR den Verbandsliga-Aufstieg zu

"Ich habe ja ein paar Spiele gesehen und da sind mir schon ein, zwei, drei Dinge aufgefallen", will Rapolder die Arbeit von Trainer Pascal Marche als Ratgeber im taktischen Bereich unterstützen, wird sich aber aus Fragen der Aufstellung heraushalten. "Ich bin nicht weisungsbefugt und will das auch nicht sein. Nimmt Pascal meine Ratschläge an, freut es mich aber."

Rapolder glaubt schon, dass er dem VfR weiterhelfen kann, sieht genügend Potenzial im Team und traut dem Verein den Verbandsliga-Aufstieg in diesem Jahr zu. Verläuft alles harmonisch, kann es sich der Fußballlehrer vorstellen auch über diese Saison hinaus dem Verein zur Seite zu stehen. "Viele unserer jungen Spieler kennen Uwe nur vom Hörensagen, wenn er sich dann aber dann mit ihnen unterhält und erzählt wie er den Fußball sieht, dann spitzen die ihre Ohren. Das ist nochmals eine ganz andere Ebene", sagt Teammanager Zdenko Juric. "Uns kann nichts Besseres passieren, als so einen Mann im Umfeld zu haben, darüber gibt es keine Diskussion."

"Eine helfende Hand ist immer von Vorteil und der Name Rapolder kann uns in der einen oder anderen Situation auch anderweitig voranbringen", sagt der umtriebige Celik. Man wolle sich nicht irgendwann vorwerfen lassen, nicht alles dafür getan zu haben, die eigenen hohen Ziele auch realisieren zu können. Und die langfristigen Vorgaben lauten Regionalliga 2031.

Karrierestationen von Uwe Rapolder

Uwe Rapolder ist in Hausen aufgewachsen. Der heute 65-Jährige spielte als A-Jugendlicher und Aktiver für den VfR Heilbronn in der Regionalliga (1976 - 1978). Es folgten Stationen in der zweithöchsten Liga in Belgien (Winterslag, Lierse). Mit dem FC Winterthur schaffte er in der Schweiz zweimal den Aufstieg in die 1. Liga. Von 1985 bis 1987 spielte er in der 2. Bundesliga für Tennis Borussia Berlin und den SC Freiburg. Danach ging es zurück in die Schweiz zu den damaligen Erstligisten BSC Young Boys, FC Martigny-Sports und FC Monthey. In der Schweiz startete Rapolder auch seine Karriere als Trainer, stieg unter anderem mit dem FC St. Gallen in die Nationalliga A auf.

Von 1997 bis 2001 war er Chefcoach des SV Waldhof Mannschaft (Aufstieg 2. Bundesliga). Danach folgten der LR Ahlen, Arminia Bielefeld (Aufstieg in 1. Bundesliga), 1. FC Köln und TuS Koblenz. Nach einer Pause übernahm er im Herbst 2014 bis Ende Februar 2015 kurzzeitig die SG Sonnenhof Großaspach. Seit zehn Jahren lebt der Fußballlehrer mit abgeschlossenem Wirtschaftsstudium in Heilbronn. Rapolder, dessen jüngerer Bruder den VfL Brackenheim trainiert, gilt als Architekt und Wortschöpfer des Konzeptfußballs.

 

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