Stimme+
Fußball
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Ex-Neckarsulmer Ferenc Schmidt über seinen Trikottausch mit Maradona

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Es ist eine Geschichte, die Ferenc Schmidt seit 38 Jahren verfolgt: Der aus Neckarsulm stammende ehemalige Profi spielte 1982 gegen Diego Maradona und hat dessen Trikot im Arbeitszimmer hängen. Ein unvergessliches Erlebnis in Barcelona vor 100.000 Zuschauern.

Ferenc Schmidt, das Kölner Teambild und das Trikot von Maradona.  
Foto: privat
Ferenc Schmidt, das Kölner Teambild und das Trikot von Maradona. Foto: privat  Foto: privat

Die Sportwelt trauert um Diego Maradona. Auch Ferenc Schmidt bringt seine Wertschätzung für den am Mittwoch verstorbenen Weltmeister von 1986 zum Ausdruck. "Ich bin sehr traurig. Mit ihm starb der wohl größte Fußballer aller Zeiten", postete der aus Neckarsulm stammende frühere Bundesliga-Spieler (1. FC Köln, MSV Duisburg) auf Facebook.

Der 57-Jährige - sein jüngerer Bruder Jürgen spielte einst für den Karlsruher SC in der 2. Liga - hat eine besondere Beziehung zu dem Argentinier, stand ihm auf dem Spielfeld gegenüber und ergatterte als Andenken dessen Trikot. "Ich durfte mit dem 1. FC Köln gegen ihn spielen. Das war vor rund 100.000 Zuschauern, am 25. August 1982 beim Joan-Gamper-Turnier im Estadio Nou Camp in Barcelona", erzählt Schmidt. "Unser Trainer hieß damals Rinus Michels. Trainer bei Barca war Udo Lattek. Ich wurde damals in der 72. Minute für Pierre Littbarski eingewechselt."


Mehr zum Thema

Der größte Erfolg: Diego Maradona zeigt bei der Siegerehrung freudestrahlend den eroberten Weltmeisterschaftspokal 1986 in Mexiko. Foto: dpa
Stimme+
Buenos Aires
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Fußball-Legende Diego Maradona ist tot


Nach Spielende war Maradona verschwunden

Die Partie endete nach regulärer Spielzeit 1:1. "Den Treffer für Barca erzielte Maradona, wer sonst?! Im Elfmeterschießen gewannen wir gegen Maradona, Schuster und Co. 5:4." Diese Partie ist für Ferenc Schmidt ein unvergessenes Erlebnis geblieben. "Bereits vor Spielbeginn hatte ich mit Diego den Trikottausch vereinbart." Es war Stefan Engels, der 90 Minuten gegen Maradona ackern musste und anschließend ebenfalls das Trikot mit der Nummer zehn haben wollte. Doch nach dem Spiel war der Weltstar verschwunden.

"Ich suchte im Nou Camp die Barca-Kabine, traf auf dem Gang Udo Lattek und erzählte ihm vom vereinbarten Trikottausch", schildert Schmidt. Lattek führte den ehemaligen Jugendkicker der Spfr Neckarsulm und Union Böckingen zu Maradona. "Als er mich sah, zog er sein Trikot aus, ich meins und wir tauschten sie. Ich war in diesem Moment der glücklichste Mensch auf der ganzen Welt", sagt Schmidt. Es war eine Geschichte, die Tage später in vielen deutschen Zeitungen stand. Selbst die "Bild", der "Express", die "Welt am Sonntag" und natürlich die Heilbronner Stimme berichteten darüber.

Das Trikot hat auch heute noch einen Ehrenplatz

Das Trikot hat in Schmidts Haus in Erkrath auch heute noch einen Ehrenplatz im Arbeitszimmer, nebst den Zeitungsausschnitten von damals, sozusagen als Echtheits-Zertifikate. "Ich bin nach wie vor stolz darauf", sagt Ferenc Schmidt, der in seiner Karriere viele Trikots getauscht, aber alle verschenkt hat - bis auf das von Maradona.

"Scheinbar interessiert das auch heute immer noch sehr viele Leute. Aktuell steht das Telefon bei mir nicht mehr still. Das ist der Wahnsinn", sagt Schmidt. Der WDR schickte am Freitagnachmittag ein Fernsehteam in Erkrath vorbei. "Mit 38 Jahren Abstand betrachtet, hätte ich nie geglaubt, dass das eine Geschichte ist, die mich mein ganzes Leben lang verfolgt."

Ein Fußballer muss kicken können und das konnte Maradona wie kein anderer

Und wie hat der Kölner als damals 19-Jähriger den 21-jährigen Superstar wahrgenommen? "Der war erstmal viel kleiner als ich, das ist ja schon relativ schwierig. Ich bin auch nur 1,74 Meter groß, er war 1,66 Meter", sagt Ferenc Schmidt und lacht. "Alle erzählen, Fußballer müssen groß sein. Das ist völliger Blödsinn. Ein Fußballer muss kicken können und das konnte Maradona wie kein anderer in seiner Zeit. Im privaten Leben hat er sicher hier und da mal ins Klo gegriffen, aber entscheidend war, was er auf dem Platz gemacht hat, und das war gigantisch."

Für Ferenc Schmidt ist der Hype, der Starkult um den verstorbenen Ausnahmefußballer "unglaublich, da wird in Argentinien eine dreitägige Staatstrauer angeordnet, und an seinem aufgebahrten Sarg laufen stundenlang zig Tausende Menschen vorbei. Das ist der Wahnsinn."


Mehr zum Thema

Maradona-Double Abi Atici schaut einer Trainingseinheit des VfB Stuttgart zu. Seinem Idol sieht er zum Verwechseln ähnlich.
Foto: imago images/Herbert Rudel
Stimme+
Fußball
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Diego-Maradona-Double über die Hand und die Backe Gottes


Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
Nach oben  Nach oben