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A3-Aufstieg im Elfmeter-Drama: SC Oberes Zabergäu nun A-Ligist

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B3-Vizemeister SC Oberes Zabergäu setzt sich in der Relegation zur Kreisliga A3 gegen den TSV Pfaffenhofen mit einem 9:8 nach Elfmeterschießen durch. Später Pfaffenhofener Ausgleich sorgt zunächst für Verlängerung, bevor es im Elfmeterschießen turbulent wird.

Umkämpftes Zabergäu-Duell: Richard Thor (SC Oberes Zabergäu, links) versucht den Ball gegen Pfaffenhofens Hannes Riedinger abzuschirmen.
Umkämpftes Zabergäu-Duell: Richard Thor (SC Oberes Zabergäu, links) versucht den Ball gegen Pfaffenhofens Hannes Riedinger abzuschirmen.  Foto: Veigel, Andreas

Als bürge ein Relegationsfinale allein nicht schon genug Brisanz, machten der TSV Pfaffenhofen als Viertletzter der Kreisliga A3 und B3-Vizemeister SC Oberes Zabergäu am Donnerstagabend in Böckingen aus dieser Konstellation auch gleich noch ein Endspiel mit Derby-Charakter. Weil die Heim-Spielstätten beider Vereine nur rund zweieinhalb Kilometer auseinanderliegen, hatte der richtungsweisende Saisonausklang eine ganz spezielle Note.

Und besonders süß schmeckte diese Note nach 120 umkämpften Minuten dem SC Oberes Zabergäu, der nur acht Tage vor dem offiziellen Ende der Spielzeit durch einen 9:8 (3:1, 3:3, 3:3, 3:3)-Erfolg nach Elfmeterschießen in die Kreisliga A3 aufstieg. Nach einem langen, von Unterbrechungen überschatteten Elfmeterschießen war es schließlich Paskal Weiß, der mit seinem entscheidenden Treffer die SC-Saison krönte.

Der Top-Torjäger erzielt das 1:0

Nach einer von beiden Seiten abwartenden Anfangsphase suchten beide Teams ihr Glück schnell spielklassenentsprechend in langen Bällen. Pfaffenhofen kam dadurch nach einem Freistoß aus der eigenen Hälfte von Daniel Drefs zur ersten guten Chance des Spiels. Und auch danach wurde es auf beiden Seiten meist nur nach Standardsituationen gefährlich. Der SC Oberes Zabergäu - in den ersten zehn Minuten überhaupt nicht gefährlich in Erscheinung getreten - ging daher folgerichtig nach einer Ecke von Richard Thor in Führung. Top-Torjäger Veton Avdyli hatte am ersten Pfosten ungehindert einköpfen können. Nach 25 Ligatreffern bewies der großgewachsene Stoßstürmer damit auch in der Relegation seinen Torriecher.

Pfaffenhofens Spielertrainer Robin Kürschner war drei Minuten später aus 30 Metern um eine Antwort bemüht, doch den von SCOZ-Torwart Lars Burkhardt nach vorne abgewehrten Distanzschuss brachte TSV-Angreifer Kevin Jeske nicht unter Kontrolle.

TSV Pfaffenhofen kopiert das Gegentor zum Ausgleich

Das war für einige Zeit der letzte Höhepunkt in einer schwachen Relegationspartie, welcher erst nach einer halben Stunde wieder Leben eingehaucht wurde, als Innenverteidiger Drefs für den TSV Pfaffenhofen mit einer Kopie des Führungstores zum 1:1 ausglich. Danach wurde es erstmals turbulent: Fast im direkten Gegenzug war Drefs im eigenen Strafraum zu unbeholfen, als er Avdyli im Zweikampf zu Fall brachte und Schiedsrichter Lorenz Gleißner umgehend auf den Punkt zeigte. Zaberfelds Kapitän Louis Vogel nahm die Elfmeter-Gelegenheit dankend an und traf sicher zur 2:1-Führung.

Und Vogel war kurz vor der Pause erneut zur richtigen Zeit am richtigen Ort, als er den B3-Vizemeister am langen Pfosten stehend mit einem Kopfball aus drei Metern sogar mit 3:1 in Führung brachte. Erneut hatte Thor einen Eckball gefährlich vor das Gehäuse geschlagen. Vier Tore nach vier Standardsituationen waren zur Pause das Ergebnis zweier spielerisch schwacher Mannschaften, von denen im Zabergäu-Derby allerdings der SCO mit zunehmender Spielzeit noch den aktiveren Eindruck machte.


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Oberes Zabergäu verspielt eine 3:1-Führung

Und auch im zweiten Durchgang nahm der Standard-Reigen kein Ende. Nach einem Handspiel von Zaberfelds Richard Thor im Strafraum konnte Stefan Kraiß daraus allerdings kein Kapital schlagen. Lars Burkhardt parierte zunächst den schwach geschossenen Elfmeter und hatte danach Glück, dass Kapitän René Melgar Orellana mit dem Nachschuss am Pfosten scheiterte.

Robin Hüttner nutzte eine Zaberfelder Unachtsamkeit hingegen aus, traf nach 56 Minuten zum 2:3-Anschluss und machte das Spiel damit wieder spannend. Doch mehr passierte in Hälfte zwei lange nicht. Klare Chancen gab es trotz Pfaffenhofener Übergewichts keine und Vieles war Stückwerk. Auch der kurzzeitig einsetzende Regen gab dem Spiel keine neue Wendung mehr. Pfaffenhofen rannte an, doch wirklich gewinnbringend wurde das Übergewicht erst, als es in der Nachspielzeit eigentlich schon zu spät schien: Robin Kürschner glich mit einer sehenswerten Volley-Abnahme zum 3:3 aus und schickte das Spiel damit in die Verlängerung.

Torlose Verlängerung; Dunkelheit und Chaos beim Elfmeterschießen

In dieser blieb der TSV trotz Unterzahl (Gelb-Rot für Robin Hüttner in der Nachspielzeit) am Drücker, zeigte jetzt auch spielerische Akzente und hatte durch Kevin Jeske zwei gute Chancen zum 4:3 (95./105.). Weil der entscheidende Treffer allerdings auch in den zweiten 15 Extra-Minuten nicht mehr aus dem Spiel heraus fiel, musste - zum Spielverlauf passend - das Elfmeterschießen die Entscheidung herbeiführen.

Vom Punkt wurde schließlich Zaberfelds Paskal Weiß in der einbrechenden Dunkelheit zum Helden, als er nach mehreren von Zuschauern verursachten Unterbrechungen und einem wiederholten Elfmeter den entscheidenden 15. Schuss zum Aufstieg verwandelte. Zuvor hatte der TSV Pfaffenhofen nach Tim Götz' Parade gegen Sven Stuber eigentlich schon den Ligaverbleib bejubelt, doch Schiedsrichter Lorenz Gleißner pfiff die Feierlichkeiten jäh zurück. Weil sich Götz bei seiner Parade zu weit vor dem Tor befunden hatte, ließ Gleißner den Schuss aus elf Metern wiederholen. Stuber nutzte seine zweite Chance und ebnete damit doch noch den Weg für den Aufstieg.


TSV Pfaffenhofen: Tim Götz - Wittich (82. Thiemann), Kraiß, Drefs (54. Melgar), Riedinger - Hüttner, Kürschner, Reinhardt, Bülow (63. Wachtstetter) - Jeske (119. Tobias Götz), Melgar Orellana.

SC Oberes Zabergäu: Lars Burkhardt - Leon Burkhardt (88. Stuber), Vogel (72. Weiß), Thor, Tietsch - Vladu (46. Dutu), Ritter (56. Sánchez Calle), Freese, Leicht - Avdyli, Horvath.

Tore: 0:1 (11.) Avdyli, 1:1 (30.) Drefs, 1:2 (32./Foulelfmeter) Vogel, 1:3 (45.) Vogel, 2:3 (57.) Hüttner, 3:3 (90.+3) Kürschner.

Elfmeterschießen: 4:3 Reinhardt, Freese schießt an den Pfosten, 5:3 Kürschner, 5:4 Horvath, 6:4 Melgar Orellana, 6:5 Thor, 7:5 Melgar, 7:6 Leicht, Tobias Götz schießt neben das Tor, 7:7 Tietsch, 8:7 Thiemann, Tim Götz hält gegen Stuber, 8:8 Stuber (Elfmeter wiederholt), Lars Burkhardt hält gegen Riedinger, 8:9 Weiß.

Schiedsrichter: Lorenz Gleißner.

Besonderes Vorkommnis: Lars Burkhardt hält Handelfmeter von Kraiß (53.).

Gelb-Rote Karte: Robin Hüttner (Pfaffenhofen/90.+4, Foulspiel).

Rote Karte: Daniel Drefs (Pfaffenhofen/120., Schiedsrichterbeleidigung).

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