Talheim: Was wurde 2021 umgesetzt und was ist 2022 geplant
Die Einweihung des neue n Pflegeheim war ein wichtiges Ereignis 2021. In diesem Jahr fällt die Entscheidung über eine Bebauung auf dem ehemaligem Ensinger-Areal in Talheim.

Talheim hat ein Pflegeheim. Groß war die Freude im November 2021, als nach eineinhalb Jahren Bauzeit das Alexander-Stift mit 45 Plätzen in kleinem Rahmen eingeweiht werden konnte. Die benachbarten 17 betreuten Wohnungen warten noch auf ihre Vollendung. Für Gemeinderat und Verwaltung war es ein kräftezehrender und nervenaufreibender Prozess über Jahre hinweg bis zum Ziel. Denn nachdem der Kelterplatz in der Ortsmitte an einem Grundstücksverkauf völlig überraschend gescheitert war, hatte die Verwaltung einen Alternativstandort am Ortsrand unterm Haigern in "Tannenäcker" quasi aus dem Hut gezaubert - sehr zum Missfallen von Anwohnern. Die gegründete Bürgerinitiative scheiterte letztendlich aus rechtlichen Gründen mit einem Bürgerentscheid.
Laubengang hat nun ein Dach
Endlich konnte im vergangenen Jahr auch das unselige Kapitel Laubengang der Schlossbergschule geschlossen werden. Die monströse Stahlkonstruktion, von der Gemeinde so nicht gewollt, wartete vier Jahre auf ihre Vollendung. Sie wurde etwas "gestutzt" und mit einem Glasdach versehen. Dafür wurden 175 000 Euro fällig.
Standort für Naturkindergarten gefunden

Im dritten Anlauf klappte es beim Naturkindergarten mit dem Standort. Das Wunschgelände in der Soultzmatter Straße und danach auch die Alternative beim Tauchsteinsee hatte das Landratsamt Heilbronn aus natur- und artenschutzrechtlichen Gründen abgelehnt. Sehr zum Ärger der Gemeinde. Also hieß es erneut, sich auf die Suche zu machen. Im Juni schließlich konnte die neue Einrichtung mit 20 Plätzen auf einer Wiese mit Streuobstbäumen im Gewann "Hänfe" starten. Kleiner Trost: Die Anschubfinanzierung fiel mit 125 000 Euro deutlich geringer aus als die Realisierung am in der Soultzmatter Straße gekostet hätte.
2022 neue Krippengruppe
Auch bei den Krippenplätzen besteht Handlungsbedarf. Deshalb beschloss der Gemeinderat im Oktober, den Bürgertreff im Neuen Schloss für eine dritte Gruppe in diesem Gebäude herzurichten. In diesem Jahr sollen die zehn neuen Plätze für Kinder unter drei Jahren belegt werden können.
Musikpavillon wird saniert und erweitert
Richtig anlaufen wird die rund eine Million Euro teure Sanierung des Musikpavillons mit dem Anbau von Sanitäranlagen, Lager und Vorräumen. Im Bieterverfahren für die Bebauung auf dem ehemaligen Ensinger-Areal und dem angrenzenden Grundstück fällt 2022 eine Entscheidung. Über mögliche Flächen der Wohnbauentwicklung wird sich der Gemeinderat zudem Gedanken machen. Auch der Klimaschutz steht auf der Agenda.
Tempo 30 auf den Kreisstraßen
Seit Juli sind sie aufgestellt, die Tempo-30-Schilder, die für Teilbereiche der K2155, 2080 und 2081 gelten, Vier Jahre lang hatte die Gemeinde darum gekämpft, dass die geplagten Anwohner, wie im Lärmaktionsplan gefordert, entlastet werden. Auch beim Öffentlichen Personennahverkehr profitieren die Talheimer von einer Verbesserung: Im Februar setzte der Landkreis Heilbronn die Regionalbuskonzeption im Schozach- und Bottwartal mit kürzerer Taktung und Direktverbindungen zu Schulen um.
Galgenhumor der Narren

Auch in der aktuellen Kampagne gibt es wieder kein Prinzenpaar. Zum zweiten Mal in Folge fällt der Fasching in der Hochburg Talheim - wie landauf landab - der Pandemie zum Opfer. Im vergangenen Jahr trug der Carnevalsverein den auferlegten Verzicht mit Humor: das Ordensteam kreierte einen Sticker mit den Hoheiten Prinz Corona 19. von Nixunwiddernix und Prinzessin Influenza A/B von Inkognito. Und als kleiner Ersatz für die gecancelten Saalveranstaltungen und den Faschingsumzug gab der Verein trotzdem ein TCV-Heftle mit Büttenrede und närrischen Impressionen aus der Vergangenheit für die Belustigung auf dem heimischen Sofa heraus.
Unverletzt aus brennendem Haus
Großer Schreck in den Morgenstunden: Am 24. Mai um 4.32 Uhr wird die Talheimer Feuerwehr alarmiert. Ein Feuer in einer Anschlussunterbringung für Asylbewerber verursacht 100 000 Euro Schaden. Die Familie im Erdgeschoss kann unverletzt das Haus verlassen. Im Obergeschoss ist niemand. Das dort lebende Paar kommt später in Untersuchungshaft. Es soll nach Auseinandersetzungen unter den Hausbewohnern das Feuer gelegt haben. Die Beschuldigte legt ein Geständnis ab.