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Meinung zum Thema Sicherheit im Schulbetrieb

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Braucht es strengere Regeln für möglichst viel Präsenzunterricht? Unsere Redakteurinnen haben Argumente zu den Themen Masken für Schüler, Luftfilter in Schulen und Quarantäne gesammelt.

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Pro

Von Tanja Ochs

An erster Stelle steht die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen – und ihr Recht auf Bildung. Und zwar in Präsenz. Für sicheres Lernen in der Schule muss jetzt alles getan werden. Und dabei ist Vorsicht die Mutter der Porzellankiste, das zeigen steigende Infektionszahlen genauso wie ein Blick auf andere Bundesländer. Zwei Wochen nach Schulstart waren in Nordrhein-Westfalen 30.000 Schüler in Quarantäne.

Ohne Maskenpflicht wären es deutlich mehr gewesen. Ja, es ist nicht schön, immer Mund und Nase zu verdecken. Wenn damit aber der Schulbetrieb gesichert werden kann, dann muss die Priorität doch klar sein: Lieber mit Maske im Klassenzimmer lernen als ohne allein zu Hause.

In Heilbronn treten die meisten Corona-Fälle inzwischen bei unter 20-Jährigen auf. Da ist es doch nicht nachvollziehbar, dass tägliche Tests nicht mit Beginn des Schuljahres verlangt werden, um Ansteckungen zu verhindern. Die würden übrigens auch minimiert, wenn Lehrer und Erzieher, die direkten Kontakt mit ungeschützten Unter-Zwölfjährigen haben, einer Impfpflicht unterliegen würden. Zumindest moralisch gesehen haben sie die bereits, denn freiwillig Ungeimpfte nehmen sowohl die eigene als auch die Gefährdung anderer bewusst in Kauf.

Natürlich muss auch in Luftfilter investiert und regelmäßig gelüftet werden. Aber es ist doch völlig normal, dass Abstandsregeln in Schulen ein Ding der Unmöglichkeit sind. Das fängt morgens im Bus an und hört beim Blick ins selbe Buch auf. Gerade deshalb müssen die Verantwortlichen mit Rahmenbedingungen größtmögliche Sicherheit schaffen, auch wenn sie dafür in die Kritik geraten. Die Pandemie ist noch nicht vorbei, es gilt, auf den letzten Metern wachsam zu bleiben. 

 


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Contra

Von Yvonne Tscherwitschke

Das neue Schuljahr ist erst einige Tage alt. Schüler wie Lehrer freuen sich, wieder gemeinsam Zeit im Klassenzimmer verbringen, zusammen zu lernen, gemeinsam zu agieren. Damit gerade zu Beginn dem Virus nicht Tür und Tor geöffnet wird, wäre es sinnvoll gewesen, in den ersten Tagen massiv zu testen. Doch die täglichen Tests für all jene, die ungeimpft am Schulbetrieb teilnehmen, beginnen – wohl mangels Masse – erst am 23. September. Dafür wurde die Maskenpflicht verlängert bis zu den Herbstferien.

Über Quarantäne im Fall einer Infektion in der Klassengemeinschaft entscheiden die Gesundheitsämter. Grundlage dafür sind die Sicherheits- und Hygienekonzepte. Keine Frage: Ganz ohne Quarantäne wird es an den wenigsten Schulen abgehen, egal, ob Luftfilter angeschafft wurden oder nicht. Und die Sicherheit von Schülern und Lehrern ist extrem wichtig.

Mindestens genauso wichtig ist aber die emotionale Gesundheit der Schüler. Dass die während der Pandemie gelitten hat, das machten Kultusministerin Theresa Schopper wie Schulamtsleiterin Bettina Hey mehr als deutlich. Das Land gibt Geld, damit Programme wie Rückenwind die Schüler unterstützen. Doch die Defizite müssen erst einmal erkannt und dann von (hoffentlich lange) vorhandenem Personal behoben werden.

Wenn möglichst viele Erwachsene und ältere Schüler geimpft sind, wenn regelmäßig getestet wird, dann sollte es doch möglich sein, die Masken schon nach den ersten 14 Tagen im Schulranzen zu lassen. Kommunikation findet nicht nur mit Worten statt. Und eine saubere Aussprache nicht nur im Fremdsprachenunterricht ist extrem wichtig. Das lernt man nur in der Schule, zusammen, in Präsenz, ohne Maske.

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