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Weihnachtsbier schafft es nicht in die Kneipen

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Zur Winterzeit servieren die regionalen Brauereien eigentlich jedes Jahr ein Weihnachtsbier. Wegen der Corona-Pandemie hat es dieses jedoch nicht in die Restaurants und Kneipen geschafft. Hat es dem Traditionsprodukt geschadet?

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So verkauft Palmbräu sein Weihnachtsbier normalerweise.
So verkauft Palmbräu sein Weihnachtsbier normalerweise.

Die Distelhäuser-Brauerei in Tauberbischofsheim braut jedes Jahr zwei Biere für die Weihnachtszeit, ein Winter-Festbier und ein Winter-Bockbier. „Die Leute warten immer darauf und fragen uns: ,Wann gibt es das wieder?‘“, berichtet Frank Störzbach, Marketingleiter der Brauerei. In diesem Jahr gingen die beiden Saisonbiere wegen der Corona-Pandemie jedoch nur in den Handel, denn der November-Lockdown war zum Zeitpunkt der Auslieferung Ende Oktober bereits absehbar.

„Es schmerzt natürlich, dass die Gastronomie zu hat“, sagt Störzbach. „Dort wäre es auch ausgeschenkt worden.“ Der Einzelhandel mache bei den Winterbieren den Hauptteil des Absatzes aus. „Wir haben eine gewisse Menge gebraut und wenn die weg ist, ist sie weg.“ Generell sei Distelhäuser auf den Ausschank in der Gastronomie angewiesen, betont Störzbach. „Aber wir wissen, dass die Maßnahmen der Regierung notwendig sind.“

Auch bei Palmbräu in Eppingen haben es die Fässer mit Weihnachtsbier nicht mehr in die Restaurants und Kneipen geschafft. „Das bleibt in diesem Jahr leider stehen, das kriegen wir nicht mehr los“, sagt Oliver Kohler, Betriebsleiter der Brauerei. Etwa 400 Liter hatten die Braumeister Ende Oktober abgefüllt, dann kam der Beschluss, die Gastronomie zu schließen. Über das Jahr hat Palmbräu 60 Prozent weniger Fassbier als im Vorjahr verkauft.

Besser läuft es bei den Flaschen. Denn flaschenweise geht das Weihnachtsbier auch dieses Jahr in die Getränke- und Supermärkte. „Wir haben erstmals einen Sechserträger“, erzählt Kohler. Bisher habe es das Winterbier nur in Kisten gegeben, im Sechserträger werde es von vielen verschenkt. „Das hat uns geholfen.“ Etwa bis Mitte, Ende Dezember sei das Weihnachtsbier noch im Handel, dann gehe es meistens aus.

Bei Haller Löwenbräu in Schwäbisch Hall ist das Weihnachtsbier schon jetzt ausverkauft. „Wir haben nichts mehr“, berichtet Peter Göhler, Leiter Marketing und Vertrieb. Ab 16. Oktober sei es ausgeliefert worden, in der vergangenen Woche waren alle Flaschen weg. Insgesamt hatten die Haller 60.000 Liter gebraut und in 120.000 Flaschen abgefüllt. In Supermärkten sei ein Großteil verkauft worden, so Göhler. „Das war so viel wie noch nie.“

Vereinzelt seien Flaschen in Essenspakete gewandert, die Unternehmen an ihre Mitarbeiter verschickt haben, weiß Geschäftsführer Peter Theilacker. Anfang November, zur Hochzeit des Weihnachtsbiers, sei das noch möglich gewesen. „Die Idee fanden wir nett.“

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