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Geld für Bildung, Ärger am See: Zaberfeld zwischen den Extremen

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Jahresrückblick 2021: In Zaberfeld steht die Ehmetsklinge im Fokus. An der Grundschule wird digitalisiert, und in die Kindergärten wird ebenfalls investiert.

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Viel Geld nimmt die Gemeinde für den Neubau des Kindergartens in der Lerchenstraße in die Hand.
Foto: Archiv/Stuber
Viel Geld nimmt die Gemeinde für den Neubau des Kindergartens in der Lerchenstraße in die Hand. Foto: Archiv/Stuber  Foto: Stuber

Die Gemeinde Zaberfeld gehört zu 17 Standorten, an denen sich die Kreissparkasse Heilbronn (KSK) 2021 zurückzieht. Selbstbedienungsautomat statt Bank-Mitarbeiter heißt es ab Mai. Die Kundenfrequenz sei wegen der zunehmend im Internet durchgeführten Bankgeschäfte nicht mehr wirtschaftlich.

Aus dem Standortverlust soll auf der anderen Seite ein Mehrwert entstehen. "Wir überlegen, ob wir dort die Bücherei oder ein Bürgerbüro einrichten", sagt Bürgermeisterin Diana Kunz. "Das wird im Frühjahr 2022 entschieden."

Kräftige Investitionen

Der Haushalt gerät in die roten Zahlen. Aufwendungen von 9,4 Millionen Euro stehen für 2021 Erträge von lediglich 8,4 Millionen Euro gegenüber. Gründe für das Minus in Höhe von einer Million Euro dürften vor allem am coronabedingten Rückgang von Einkommensteuer und Gewerbesteueranteil liegen sowie an den höheren Personalkosten. Investiert wird allerdings kräftig, unter anderem in die Betreuung. Der Neubau des zweigruppigen und 1,3 Millionen Euro teuren Kindergartens in der Lerchenstraße wird fertiggestellt. Außerdem fasst der Gemeinderat den Baubeschluss für eine Containererweiterung des Kindergartens im Ortsteil Leonbronn (330.000 Euro). Ein Naturkindergarten wird im Juli eröffnet und erweitert das Betreuungsangebot der Kommune.

Geld fließt auch in die Digitalisierung der Grundschule. Insgesamt 130.000 Euro. Dank verschiedener Fördertöpfe bleiben davon noch 50.000 Euro an der Kommune hängen. Sämtliche zehn Klassen- und Fachräume werden in den Sommerferien mit großen Fernsehern ausgestattet. Außerdem gibt es nun 20 Tablets für die Schüler und zehn für die Lehrer. Viele PC-Bildschirme reihen sich in einem Materialraum aneinander. Und mehrere Kilometer Kabel liegen inzwischen verborgen in der tiefergelegten Raumdecke und hinter Schächten an der Wand. "Wir wollten ein grundsolides System an der Schule haben", sagt die Rathauschefin.

Großer Andrang herrschte im Sommer zeitweise an der Ehmetsklinge. Anwohner klagten über Falschparker und Berge von Müll.
Foto: Archiv/Zwingmann
Großer Andrang herrschte im Sommer zeitweise an der Ehmetsklinge. Anwohner klagten über Falschparker und Berge von Müll. Foto: Archiv/Zwingmann  Foto: Zwingmann

Strombergstraße wird saniert

Viel Geld verschlingt die Sanierung der Strombergstraße. 800.000 Euro werden die Maßnahmen für Wasser, Abwasser, Straßenbau und Straßenbeleuchtung kosten. Damit wird jedoch der Haushalt 2022 belastet.

Am Sonntag, 13. Juni, wird die Ehmetsklinge förmlich überrannt. Da im Breitenauer See das Wasser abgelassen wurde und für längere Zeit zum Baden nicht zur Verfügung steht, weichen viele Menschen an die Ehmetsklinge nach Zaberfeld aus. Bürgermeisterin Kunz klagt über ignorierte Absperrungen und Mitarbeiter, die beleidigt wurden. "Inzwischen sind wir an einem Punkt, an dem ich auch eine Sperrung des Sees mittels Allgemeinverfügung nicht mehr ausschließe", kritisiert sie.


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Die Zustände haben eine Diskussion im Gemeinderat über eine neue Rechtsverordnung und Parkraumbewirtschaftung zur Folge. Die Bürger beklagen sich unterdessen über zugeparkte Straßen, Berge von Müll und Wasserpfeifen-rauchende Menschen auf dem Gelände. Der Gemeinderat beschließt die Anschaffung von Parkautomaten. Da sie jedoch nicht mehr rechtzeitig für diese Saison geliefert wurden, kommen sie nun erst zur neuen Badesaison 2022 zum Einsatz.

Der Naturschutzverein Zaberfeld legt auf einer kleinen Fläche hinter dem Naturparkzentrum einen Schaugarten mit 120 Wildkräuterarten an, die Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge und Eidechsen anziehen. Für das Neubaugebiet Gottesacker III mit 40 Bauplätzen fasst der Gemeinderat den Satzungsbeschluss. Die Erschließung erfolgt im neuen Jahr.

Investitionen 2022
Der Haushalt 2022 überschreitet bei den Aufwendungen erstmals die Marke von zehn Millionen-Euro. Davon fallen fünf Millionen Euro für Investitionen an. Dazu zählen der Kauf von Grundstücken sowie ein neuer Mannschaftstransportwagen für die Feuerwehr. Die Kommune erhöht im neuen Jahr die Grundsteuer B und wird nach bisherigem Stand einen ausgeglichenen Haushalt ausweisen. Die Zusage für eine Fördersumme in Höhe von 276.000 Euro ist gekoppelt an die Sanierung der Grundschule. Investiert wird in Fenstersanierung, Brandschutz, Fassaden und Photovoltaik.

 
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