Hündin Mia und ihr positiver Einfluss auf Bewohner im Heilbronner Pflegeheim
"Schwester Mia" ist eine besondere Altenpflegerin. Die siebenjährige Labradorhündin weiß genau, wie sie Vertrauen zu Menschen aufbaut. Auch auf Wachkomapatienten hat sie einen positiven Einfluss.

Ihre Augen blitzen hellwach, wenn sie mit eleganten Bewegungen durch die Räume des Altenpflegeheimes geht. Jede Begegnung wird zu einem kleinen Fest, egal ob Pflegepersonal oder Besucher vorbeikommen. "Schwester Mia", die ihren Namen auch auf dem Lederband um den Hals trägt, ist immer aufmerksam, geht auf die Menschen zu, nimmt Kontakt auf.
Auch deshalb ist die siebenjährige schwarze Labradorhündin so beliebt in der Station des Heilbronner Pflegeheims, in dem vor allem Wachkomapatienten betreut werden. "Wenn Schwester Mia da ist, ist man automatisch besser gelaunt, als wenn sie nicht da ist", betont Pflegekraft Katarzyna, die seit knapp einem Jahr auf der Station arbeitet. Und Schwester Mia ist häufig da, denn sie begleitet ihre "Hundemama" Franziska nahezu täglich bei der Arbeit.
Ausstrahlung und Wesen
Und ihre Ausstrahlung liegt am besonderen Wesen der Hündin. "Mia geht auf die Menschen zu, wedelt mit dem Schwanz, zeigt ihr Lieblingsstofftier und schon ist eine persönliche Verbindung hergestellt", erläutert Franziska. Für die Pflegefachkraft, die seit zwei Jahren in der Wachkomastation arbeitet, liegt das auch daran, dass sie die Labradorhündin schon als Welpe immer zur Arbeit mitgenommen hat.
Damals arbeitete sie noch in einem normalen Altenpflegeheim in Salzgitter. "Mia hat sich so schon früh an die Menschen und die besondere Atmosphäre in einem Heim gewöhnt", erklärt Franziska. Dabei habe sie schnell gespürt, wenn es jemandem gut oder auch mal nicht so gut geht.
Ein Lächeln zaubern
Dann schaut Mia die Menschen mit großen Augen an, gibt die Pfote oder stupst vorsichtig mit ihrer feuchten Schnauze - und schnell kehrt das Lachen zurück. Selbst zu einigen Wachkomapatienten, die die Hände bewegen können, hat Mia den Kontakt hergestellt, lässt sich von ihnen streicheln oder legt ihre Schnauze in ihre Hände. "Sie ist am Anfang immer ganz vorsichtig, bis sie merkt, dass das Vertrauen da ist", erklärt Franziska. "Ein Lächeln auf den Gesichtern der Bewohner" stellt sich so häufig von selbst ein. Das Tiere eine positive Wirkung auf Bewohner von Seniorenheimen haben können, ist inzwischen wissenschaftlich bewiesen.
Klare Regeln
Dabei gibt es auch im Heilbronner Pflegeheim ganz klare Regeln. "Mia weiß genau, in welches Zimmer sie darf und was sie nicht darf, das ist auch sehr wichtig", betont Franziska. Auch sämtliche geforderten Impfungen und regelmäßige ärztliche Untersuchungen sind Pflicht für die Labradorhündin, die längst eine Institution im Pflegeheim ist. "Ich glaube für Mia gehört das Pflegeheim einfach zu ihrem Leben. Sie sieht es auch als ihre Aufgabe an", ist die 35-jährige Wohnbereichsleiterin überzeugt. "Und wenn ich länger Urlaub habe, kann es ihr dann auch mal langweilig werden", betont Franziska.
Bei diesen Worten scheint Schwester Mia mit dem Kopf zu nicken. Denn die kluge Hündin ist auch ein Sprachtalent. Immer wenn Franziska sie auffordert: "Sag Mama", reagiert diese sofort. Es folgt ein kurzes Knurren und wenig später ein ganz spezielles Bellen. Mia hat verstanden, wie sie auf ihre besondere Art eigentlich alles zu verstehen scheint, was im Pflegeheim und in der übrigen Welt so vor sich geht.