Veränderungen auf Straßen und Schienen
Stadtbahn, Autobahn und Unfall-Schwerpunkte: Was sich in den 2010ern im Straßenverkehr geändert hat und wie die lange vernachlässigte Schiene wieder mehr Aufmerksamkeit bekam.
Neue Stadtbahn

Die Stadtbahnlinie S4 hatte schon vor 20 Jahren ein neues Zeitalter in der Region eingeläutet. Sie wurde zum Erfolgsmodell und als solches auch auf neue Strecken gehoben. Mit großem finanziellem Aufwand und nach mehreren Verschiebungen fuhr Ende 2014 dann die erste Stadtbahn Nord von Heilbronn nach Mosbach.
Vergleichbar mit dem Erfolg der S4 war diese Linie allerdings nicht. Zu viel hakte weiterhin auf den Schienen und im Busverkehr. Erst 2019 keimte Hoffnung, dass sich beim ÖPNV in der Region noch einiges bewegen lässt. Auf der Frankenbahn kam mit den neuen Betreibern der lang ersehnte Stundentakt. Die Zabergäubahn könnte als Stadtbahn Süd den nächste Meilenstein bilden.
Brücke vor dem Kollaps
Sechsspurig lief der Verkehr 2010 über den A6-Neckartalübergang. Nach der Sanierung war 2005 die Standspur für den Verkehr freigegeben worden. Fast hätte diese Entscheidung zu fatalen Folgen geführt. 2013 entdeckte man Ermüdungsrisse an der Stahlbrücke. Sie hätten fast zu einer kompletten Sperrung führen können, mit weitreichenden Folgen für den gesamten Raum Heilbronn.
Mit Hochdruck stellte das Regierungspräsidium Stuttgart die Planung einer neuen Brücke fertig, verbunden mit dem kompletten Ausbau der Autobahn zwischen Weinsberger Kreuz und Wiesloch-Rauenberg. Heute fahren 100.000 Fahrzeuge täglich bereits über den erste Teil der neuen Neckartalbrücke.
Unfall-Hotspots beseitigt
Bei der Auswertung der Zahlen der tödlich Verunglückten und schwer Verletzten zwischen 2010 und 2018 im Unterland und im Hohenlohischen lässt sich festhalten: Es ist trotz eines stetig verdichteten Großraums nicht gefährlicher geworden auf den Straßen. Hier und da wurden Unfallschwerpunkte beseitigt: In Eberstadt entstand an der Einmündung der Hauptstraße auf die Landesstraße ein Kreisverkehr.
Am Heilbronner Ortseingang aus Richtung Neckartalstraße konnte durch den Bau des Saarlandkreisels ein kniffliger Verkehrsknotenpunkt entflochten werden. Die Entschärfung des Kurvenradius der L 1036 am Steinernen Tisch zählt ebenfalls zu den Maßnahmen, die mehr Sicherheit geschaffen haben.