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Kupferzell
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Großer Bäcker-Tempel im Gewerbepark Hohenlohe hat Charme eines kleinen Cafés

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Bei Härdtner im Gewerbepark Hohenlohe treffen sich Beschäftigte, Einheimische und Reisend. Die Nähe zu B19 und A6 bringt Gäste von weit her in das Café

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Andrea Roll (rechts im Bild) ist mit ihrer Tochter Jana zu Besuch, die im nahegelegenen Lidl-Zentrallager im Gewerbegebiet arbeitet.
Andrea Roll (rechts im Bild) ist mit ihrer Tochter Jana zu Besuch, die im nahegelegenen Lidl-Zentrallager im Gewerbegebiet arbeitet.  Foto: Adrian Kilb

Am Eingang auf der linken Seite, genau gegenüber von den Backwaren, sitzt ein Mann mittleren Alters mit Glatze, Brille und schwarzem Poloshirt und tippt auf sein Tablet. Neben ihm steht eine große Tasse Cappuccino, hinter ihm wird durch eine Glasscheibe der Blick auf den Parkplatz und die dahinterliegende Grünfläche freigelegt.

Clemens Noller ist einmal in der Woche im Bäckerei-Café Härdtner im Gewerbepark Hohenlohe. Der Gaildorfer arbeitet im Vertrieb bei Interflon, einem Hersteller für Schmier- und Reinigungsmittel. Er schätzt die gute Anbindung an die B19 sowie den guten Kaffee. Auf seinem Tablet bereitet der 55-Jährige die Termine mit seinen Kunden vor, die in Künzelsau und Umgebung sitzen. "Vorher hatte ich immer ein Café in Crailsheim besucht", sagt er. Nun bevorzuge er aber die Bäckerei in Kupferzell.

Gute Anlaufstelle für die Mittagspause

Auch Andrea Roll schätzt die gute Lage des Bäckerei-Cafés. Sie kauft einmal in der Woche hier ein. Sie verbindet den Bäckerei-Besuch immer mit ihrem Einkauf bei Lidl. Zum Frühstücken kommt die 58-jährige Kupferzellerin deutlich seltener hierher. "Das leistet man sich schließlich nicht jeden Tag", sagt sie. Doch heute ist so einer. Ihr gegenüber sitzt ihre Tochter Jana. Sie arbeitet im Gewerbepark Hohenlohe im Lidl-Zentrallager und ist froh, mit der Bäckerei eine gute Anlaufstelle für ihre Mittagspause zu haben. Der Weg mit dem Auto beträgt nur wenige Minuten. Vorher hätten ihre Kollegen und sie immer Essen bestellen müssen. Jetzt kommen sie regelmäßig hierher.

Viel Grün und eine ruhige Atmosphäre

Große Glasfronten ziehen sich von der Decke bis zum Boden und werfen viel Tageslicht in das Café, weiße Leuchten in Form von Zylindern und Rechtecken baumeln über den Köpfen der Gäste im Erdgeschoss. Eine rundliche Steinmauer ist links von der Treppe installiert, um die sich Grünpflanzen und zwei Bäume schlängeln.

"Ich schätze am Café das schöne Ambiente, die gute Qualität und die ruhige Atmosphäre", zählt Heidi Bühlmaier auf. Die 57-Jährige feierte hier schon mit Freunden und Bekannten deren Geburtstage - heute ist sie mit ihrem Mann Werner, 60 Jahre alt, da. Sie müssen heute beide nicht arbeiten und haben sich gerade ein romantisches Frühstück zu zweit gegönnt. Das Ehepaar kommt aus der Gegend um Öhringen und war am Morgen auf der Zulassungsstelle in Künzelsau wegen ihrem neuen Auto. Aber auch Menschen von weiter weg finden den Weg in den schmucken Bau der Härdtner-Gruppe: Die Autobahnausfahrt ist nämlich ebenfalls nah.

Auf Durchreise sind auch Sabine Hartmann und ihr Sohn Marcel. Die beiden kommen aus Lampertheim in Hessen und fahren nach Karlsbad in Tschechien. Die 59-Jährige macht dort mehrmals im Jahr Urlaub. Heute ist sie zum ersten Mal hier. Sie hat in einer Nische im Obergeschoss auf einer hellgrün gepolsterten Sitzbank Platz genommen. "Das beeindruckende Gebäude hat mich von außen direkt angesprochen", sagt sie. Lieber gehe sie in solche Gastro-Betriebe als auf Autobahn-Raststätten, die sich oft in einem sehr zweifelhaften Zustand befänden.

Neues Personal und ein neuer Nachbar

Der Café-Bereich des Härdtner-Betriebes ist sehr großzügig und hell gestaltet. Es bietet unter anderem eine Außenterrasse, eine Spielecke und einen Tagungsraum.
Der Café-Bereich des Härdtner-Betriebes ist sehr großzügig und hell gestaltet. Es bietet unter anderem eine Außenterrasse, eine Spielecke und einen Tagungsraum.  Foto: Adrian Kilb

Dass das mit dem Bäckerei-Café in Kupferzell nicht passiert, ist die Aufgabe von Christian Grimm. Er verantwortet seit September 2023 als Gastro- und Gebietsleiter den Service- und Küchenbereich. Wie in so vielen Gastronomiebetrieben in der Branche kämpft auch Härdtner mit steigenden Energie- und Rohstoffpreisen. In der Bäckerei benötigten beispielsweise die elektrischen Backöfen viel Energie und würden somit zum großen Kostenfaktor, erzählt Grimm. Zudem werden aktuell noch eine bis zwei neue Verkäuferinnen und ein Filialleiter für das Bäckerei-Café gesucht. Und neben möglichem neuem Personal kommt bald auch ein neuer Nachbar hinzu: Frühestens im Herbst soll dann das Budget-Hotel der Marke Moxy-Marriott fertiggestellt sein. Dann blicken Härdtner-Kunden durch die großen Glasfenster nicht mehr auf eine Baustelle.

So viel Platz bieten die Räumlichkeiten des Cafés

Das Café hat knapp über 180 Sitzplätze. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, reserviert lieber, gerade, wenn ein Besuch mit mehreren Personen geplant ist. Seit neuestem gibt es auch einen Tagungsraum für 13 bis 20 Personen. Den Raum oben rechts im Obergeschoss haben schon die Bausparkasse und bereits zweimal der Dehoga-Gaststätten-Verband genutzt. Ein Flipchart und großer Fernseher gehören dort unter anderem zur Ausstattung.

 
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