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Wenn die ersten Kunden kommen, müssen Weintrauben und Gurken bereit für ihren Auftritt sein

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Aysel Gön und ihr Team sorgen bei Edeka Sommer in Eppingen in den frühen Morgenstunden für gut gefüllte und ansprechende Theken und Regale.

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Bevor die Ware in die Theke kommt, prüft die Leiterin der Obst- und Gemüseabteilung, Aysel Gön, jeden Artikel einzeln auf seine Qualität.
Bevor die Ware in die Theke kommt, prüft die Leiterin der Obst- und Gemüseabteilung, Aysel Gön, jeden Artikel einzeln auf seine Qualität.  Foto: Helmut Melchert

Wenn sich Aysel Gön auf den Weg zur Arbeit macht, ist es noch dunkel und die Straßen sind größtenteils leer. Meist ist die Leiterin der Obst- und Gemüseabteilung um 5 Uhr die erste, die bei Edeka Sommer in Eppingen eintrifft. Obwohl der Supermarkt offiziell erst um 8 Uhr öffnet, dürfen Gön und ihre Kollegen keine Zeit verlieren. Denn wenn die ersten Kunden in den Laden kommen, muss die Ware ansprechend in den Theken ausliegen und in den Regalen stehen. 

Seit 25 Jahren dabei

Aysel Gön kennt den Markt und seine Abläufe wie ihre Westentasche. Sie ist bereits seit über 25 Jahren Teil des Teams von Edeka Sommer. Bei Seniorchef Ernst Sommer absolvierte sie im Jahr 2000 ihre Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel, damals noch am Standort in Schwaigern. Als der Laden 2005 nach Eppingen umzog und Juniorchef Alexander Sommer das Geschäft übernahm, geht Gön mit. Und hat es nie bereut: „Ich liebe meinen Job, er macht mir heute noch genauso viel Spaß wie am Anfang“, erklärt sie fröhlich.

Göns erste Amtshandlung am frühen Morgen ist es, den Alarm zu entschärfen und den Putzroboter anzustellen. Das elektrische Gerät ist so groß wie ein Grundschulkind und fährt selbstständig durch die Regalreihen des Markts, um den Boden zu säubern. Dann kann sich die 41-Jährige um ihren Bereich, die Obst- und Gemüseabteilung, kümmern. Jeden Tag kommt zuerst die Fresh-Cut-Theke an die Reihe. Aus dem Lager holt sie die vorgeschnittenen Salate, geschälten Karotten und verpackten Sandwiches und füllt damit das Kühlregal auf.

Kühlkette darf nicht unterbrochen werden

Dabei muss Gön zügig arbeiten. „Die Kühlkette darf nicht unterbrochen werden, sonst wirkt sich das auf die Haltbarkeit aus. Schon eine Unterbrechung von 30 Minuten würde dazu führen, dass das Produkt einen halben Tag kürzer haltbar ist.“ Wichtig sei auch, dass alle Fächer gut bestückt seien und es keine Lücken gibt. Deshalb checkt die Schwaigernerin beim Befüllen direkt, ob Produkte nachbestellt werden müssen. Mit einem Warenerfassungsgerät scannt sie die Etiketten an der Regalschiene und kann so den vorhandenen Bestand, aber auch bereits getätigte Bestellungen ablesen. Je nach Stand muss Gön kalkulieren, ob sie Mengen nachordern muss.  

An der Fresh-Cut-Theke kalkuliert Aysel Gön mit einem Warenerfassungsgerät, ob sie Produkte nachbestellen muss.
An der Fresh-Cut-Theke kalkuliert Aysel Gön mit einem Warenerfassungsgerät, ob sie Produkte nachbestellen muss.  Foto: Helmut Melchert

Frische Blumen werden geliefert

Kaum ist Aysel Gön mit dieser Aufgabe fertig, klingelt auch schon der Gärtner und will hereingelassen werden. Mit einem großen Lkw ist er aus Sinsheim gekommen, um frische Blumen und Pflanzen anzuliefern und damit den Eingangsbereich zu bestücken. „Die Blumen und Sträuße, die nicht verkauft wurden, nimmt er wieder mit“, erklärt Gön.

Dann geht es an der Obst- und Gemüsetheke weiter. Mit Desinfektionstüchern wischt die Abteilungsleiterin im ersten Step die Thekenfläche sauber, wo anschließend die Gemüsekisten aufgestellt und befüllt werden. Dafür holt Gön etwa Weintrauben, Paprikas und Gurken auf einem Rollbehälter aus dem Kühlhaus, wo sie als kühlpflichtige Produkte am Abend zuvor eingelagert wurden. Von einer Kiste wandern die Produkte in die Kiste auf der Theke. „Indem ich die Produkte so umräume, habe ich jeden Artikel einmal in der Hand und kann ihn prüfen“, erklärt sie und nimmt eine Packung Weintrauben unter die Lupe: „Ich schaue beispielsweise, ob die Verpackung beschädigt ist oder die Trauben schimmelig sind.“ Das komme schonmal vor, dann muss Gön entscheiden, ob der Artikel reduziert oder entsorgt werden muss.

Warenpräsentation ist das A und O

All das macht Gön in zügigen und routinierten Handgriffen. Als die Theke mit den Weintrauben befüllt ist, strahlt sie. „Für mich ist es immer ein tolles Gefühl, wenn ich eine leere in eine schöne, appetitlich aussehende Theke verwandelt habe.“ Die Präsentation der Ware, so Gön, sei das A und O. „Es muss ansprechend für die Kunden aussehen.“ 

Gemüse und Obst, das nicht verkauft werden kann, sammelt Gön für einen Eppinger Landwirt. „Der Bauer kommt jeden Tag und holt den Behälter ab, kostenlos. Er füttert damit seine Schafe“, so Gön und stellt klar, dass es sich dabei nicht um Ware handele, die komplett verschimmelt sei. 

Ein Job fürs Leben

Dass Aysel Gön für ihren Job jeden Tag zeitig ins Bett und früh wieder aufstehen muss, während andere noch ein paar Stunden schlafen können, stört sie überhaupt nicht. „Das ist für mich völlig normal, durch die Gewohnheit stehe ich auch sonntags, wenn ich frei habe, so früh auf.“ Ihr Beruf erfülle sie und sie könne sich gut vorstellen, ihn bis zur Rente zu machen. 

Dokumentation der Arbeitsschritte 

Neben dem Auffüllen der Ware ist für Aysel Gön und ihre Kollegen auch die Dokumentation der Arbeitsschritte unerlässlich. „Das ist wichtig, weil regelmäßig Qualitätssicherungen durchgeführt werden. Intern von Edeka selbst, aber auch vom Gesundheitsamt des Landratsamtes.“ So müsse beispielsweise auch notiert werden, wann während der Melonen-Saison eine Wassermelone aufgeschnitten und als Viertel zum Verkauf angeboten wurde.  

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