Vermögenssteuer: Reinhold Würth warnt vor Investitionsbremse
Diskussionen um eine Reichenabgabe sieht der Hohenloher Unternehmer Reinhold Würth kritisch. Das Geld werde in seinem Unternehmen dringend für Investitionen und Arbeitsplätze gebraucht, betont er. Und er erinnert sich noch gut daran, warum er einst Deutschland nicht verlassen hat.
Die Debatte um eine mögliche Sonderabgabe für Reiche in Deutschland, die zuletzt von der SPD wieder geführt wurde, beunruhigt Reinhold Würth. "Das ist schon sehr ärgerlich", sagt der Seniorchef des Schraubenhandelskonzerns im Interview. "Wir haben 87.000 Arbeitsplätze weltweit geschaffen, das hat den Staat viel weniger gekostet, als wenn er das selbst hätte machen wollen."
Würth hätte fast schon einmal das Land verlassen
Mit Verweis auf das im Unternehmen gebundene Eigenkapital warnt der 88-Jährige vor negativen Folgen: "Fast neun Milliarden Euro stecken in der Firma. Was soll das? Das Geld fehlt dann, um weitere Arbeitsplätze zu schaffen." Würth plädiert daher für eine wirtschaftsfreundlichere Steuerpolitik.
Vor 15 Jahren hätte Reinhold Würth fast Deutschland verlassen, „wenn mich meine Frau damals nicht gebremst hätte“, wie er erzählt.
Sorgen um einen dritten Weltkrieg plagen ihn weiterhin
Sorgen macht ihm vor allem die mögliche weitere Eskalation in den Kriegsgebieten. "Die Kriege in Nahost und in der Ukraine haben das Potenzial, zu einem Brandbeschleuniger für einen dritten Weltkrieg zu werden", warnt Würth. Seine größte Angst: "Wenn Putin taktische Atomraketen einsetzt, dann wird die Nato nicht ruhig bleiben können." Die Folgen wären katastrophal: "Unsere ganze Zivilisation könnte dann um Jahrhunderte zurückgeworfen werden."


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