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Bosch baut 1200 Stellen ab – Auch Standort in Abstatt betroffen

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Der Autozulieferer Bosch reagiert auf Probleme im Bereich Sensoren, Fahrzeugcomputer und Steuergeräte. Rund 1200 Stellen sollen bis Ende 2026 wegfallen – auch der Entwicklungsstandort Abstatt bleibt davon nicht verschont.

von Jürgen Paul und dpa
Auch in Abstatt soll es zu einem Stellenabbau kommen, teilte ein Sprecher auf Stimme-Anfrage mit.
Auch in Abstatt soll es zu einem Stellenabbau kommen, teilte ein Sprecher auf Stimme-Anfrage mit.  Foto: Christiana Kunz

Der Stuttgarter Autozulieferer Bosch erwägt einen größeren Stellenabbau im Bereich für Fahrzeugelektronik und Software. Die mögliche Personalreduzierung bewege sich im Bereich von etwa 1200 Stellen weltweit bis Ende 2026, teilte eine Sprecherin mit. In Deutschland könnten bis zu 950 Jobs betroffen sein. Die Mitarbeiter seien am Mittwoch über die Pläne informiert worden. Nun wolle man Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern aufnehmen. Die Pläne betreffen den Geschäftsbereich Cross-Domain Computing Solutions (XC), der für Fahrzeugcomputer, Sensoren und Steuergeräte sowie die entsprechende Software zuständig ist. Entwickelt werden dort unter anderem Assistenzsysteme, Lösungen zum automatisierten Fahren und Infotainment-Systeme.

Bei Bosch in Abstatt sind 1700 Mitarbeiter im betroffenen Geschäftsbereich tätig

Auch in Abstatt ist der Geschäftsbereich XC angesiedelt, so dass es auch hier zu einem Stellenabbau kommen werde, teilte ein Sprecher auf Stimme-Anfrage mit. Aktuell sind in Abstatt rund 1700 der insgesamt 6100 Mitarbeiter im Bereich Cross-Domain Computing Solutions tätig. Über den Umfang der Stellenstreichungen könne man noch nichts sagen, „wir sind ganz am Anfang“, sagte der Sprecher. Neben dem Entwicklungsstandort Abstatt seien die Bosch-Standorte Leonberg, Renningen, Schwieberdingen und Hildesheim von den Abbauplänen betroffen, sagte der Sprecher.

In Abstatt sind neben XC noch die Geschäftsbereiche Bosch Engineering und Chassis Systems Control angesiedelt. Bei Bosch Engineering waren zuletzt rund 2100 Mitarbeiter beschäftigt, bei Chassis Systems Control 2400. Diese Geschäftsbereiche seien von den Stellenstreichungsplänen nicht betroffen und liefen weiterhin stabil, betonte der Bosch-Sprecher.

Bosch: Konzernziele wurden im Dezember verschoben

Der Wandel in der Autoindustrie – vom Verbrenner hin zu E-Motor und Wasserstoff – stellt den Branchenprimus vor große Herausforderungen. Bosch-Chef Stefan Hartung hatte erst im Dezember angekündigt, dass der Konzern seine Umsatz- und Gewinnziele erst ein bis zwei Jahre später erreichen wird als zunächst geplant. Als Gründe nannte er unter anderem das schwierige wirtschaftliche Umfeld und den schleppenden Hochlauf bei der E-Auto-Nachfrage.

Ebenfalls im Dezember war bekanntgeworden, dass Bosch einen größeren Abbau in der Antriebssparte erwägt. In Feuerbach und Schwieberdingen sah der Konzern einen Anpassungsbedarf von bis zu 1500 Stellen in den Bereichen Entwicklung, Verwaltung und Vertrieb. Angestrebt werden den Angaben nach sozialverträglichen Lösungen für die Beschäftigten. Das gilt auch die aktuellen Stellenstreichungspläne. 

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