Audi-Mitarbeiter erhalten Rekordprämie
Audi hat im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn eingefahren. Bei der Beteiligung der Mitarbeiter am Gewinn ist keine Deckelung mehr vorgesehen. Eine groß angelegte Modelloffensive mit neuer Namens-Logik bringt über 20 neue Modelle bis 2025.
Für den Rekordgewinn des vergangenen Jahres erhalten Audi-Mitarbeiter eine dicke Überweisung: Mit 8510 Euro liegt die Ergebnisbeteiligung in diesem Jahr so hoch wie nie zuvor und mehr als doppelt so hoch wie bei den Kollegen von der Marke VW.
Bei der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag in Ingolstadt erklärte Audi-Vorstandschef Markus Duesmann zudem, der Autobauer stehe vor der größten Modelloffensive seiner Geschichte. "Bis 2025 werden wir über 20 neue Modelle vorstellen, mehr als zehn davon elektrisch. Unser Weg geht in Richtung 100 Prozent Elektromobilität."
Verhandlungen mit dem Betriebsrat
Damit könnte die Ergebnisbeteiligung für die Mitarbeiter auch in den kommenden Jahren auf hohem Niveau liegen. Voraussetzung dafür war, dass die Höhe der Prämie nicht gekappt wird, wie zuletzt vom Unternehmen gefordert. Audi hatte gemeinsam mit dem Betriebsrat festgelegt, dass die Ergebnisbeteiligung im Fall besonders hoher Gewinne neu verhandelt wird. Diese Verhandlungen haben nun gemeinsam mit der IG Metall stattgefunden und brachten das überraschende Ergebnis, dass die Beteiligung nicht gedeckelt und nicht reduziert wird.
"Wirtschaftlichen Erfolg hart erarbeitet"
"Den wirtschaftlichen Erfolg von Audi haben die Audianerinnen und Audianer hart erarbeitet, trotz Kurzarbeit im vergangenen Jahr aufgrund von Corona und der schwierigen Situation in den Lieferketten", erklärte Rainer Schirmer, Betriebsratsvorsitzender des Audi-Standorts Neckarsulm, gegenüber unserer Zeitung. "Deshalb ist es selbstverständlich, dass sie auch ohne Wenn und Aber am Ergebnis fair beteiligt werden." Von einem "hervorragenden Ergebnis sprach auch Jörg Schlagerbauer, Betriebsratschef in Ingolstadt.
Ringen um elektrischen A8-Nachfolger
Die Pläne für die künftige Werksbelegung bleiben weiterhin ein Thema. Immer noch gerungen wird um einen rein elektrischen Nachfolger des Neckarsulmer Flaggschiffs A8. Auf Basis der neuen Plattform SSP könnte der Wagen am Standort in der Region vom Band rollen. Zu dem bisher "Landyacht" genannten Projekt nahm Duesmann keine Stellung. Allerdings erklärte er: "Bis 2027 wollen wir in allen Kernsegmenten ein rein elektrisches Fahrzeug anbieten." Damit wäre dann wohl auch der A8-Nachfolger für dieses Jahr vorgesehen.
Volumenstarkes E-Auto für Neckarsulm
Die Entscheidung soll dem Vernehmen nach spätestens im April fallen. Neben dem Luxusmodell macht sich die Mannschaft in Neckarsulm auch Hoffnungen auf ein volumenstarkes E-Auto. Im Gespräch ist unter anderem, dass das Werk einen Teil des Volumens des künftigen A4 E-Tron (2027/2028) erhält. Hauptwerk für die Baureihe ist Ingolstadt.
Audi bestätigt neue Modellnamen
Der Audi-Chef bestätigte auch, was die Heilbronner Stimme bereits exklusiv berichtet hatte: die Umbenennung der bisherigen Modelle A4 und A6 in A5 und A7. Dahinter steht die neue Logik, nach der Verbrennermodelle ungerade Zahlen haben, batterieelektrische und Hybrid-Modelle gerade Zahlen. "Der Start der Umbenennung ist jetzt erfolgt, wir haben den E-Tron in Q8 E-Tron umbenannt", erklärte Duesmann. Das nächste Modelll wird der Q6 E-Tron sein, der im Herbst auf den Markt kommt.