Audi: Mehr Elektroautos für Neckarsulm
Die Entscheidung für zwei zusätzliche, rein elektrische Modelle am Standort Neckarsulm erfolgt Ende des Jahres. Am Rande der Audi-Betriebsversammlung gibt es zudem Neuigkeiten zum Thema Batterien.
Bei der Betriebsversammlung von Audi in Neckarsulm hat die Arbeitnehmerseite am Donnerstag weitere Elektroautos für den Standort gefordert. Nach Informationen der Heilbronner Stimme fällt die Entscheidung über zwei mögliche Modelle aber erst Ende des Jahres bei der Planungsrunde des VW-Konzerns, in der Investitionen und Werkbelegungen festgelegt werden.
Unseren Recherchen zufolge handelt es sich dabei zum einen um eine Variante des künftigen A4 E-Tron. Zum anderen soll Neckarsulm den Zuschlag für den elektrischen Nachfolger des Topmodells A8 erhalten. "Wir können Premium. Das Auto muss zu uns, ohne Wenn und Aber", sagte Betriebsratschef Rainer Schirmer vor den rund 2000 Teilnehmern. Beide Modelle könnten ab 2026 vom Band rollen.
Duesmann lobt die Neckarsulmer Mannschaft
Vorstandschef Markus Duesmann jedenfalls hat der Mannschaft in Neckarsulm Hoffnung gemacht. "Wir denken über ganz neue Fahrzeugkonzepte in der Oberklasse nach, die perfekt nach Neckarsulm passen könnten. Natürlich rein elektrisch", sagte der 52-Jährige. "Ab Mitte des Jahrzehnts kommen nach und nach rein elektrische Modelle nach Neckarsulm. Wir, das gesamte Vorstandsteam, wissen und sehen, was ihr hier leistet."
Batteriefertigung im oder in der Nähe des Werks
Seit mehreren Jahren kämpft der Standort des Autobauers in der Region mit einer sinkenden Auslastung. Das soll sich mit dem Anlauf der nächsten Generationen von A4/A5 sowie A6/A7 ab Ende 2023 ändern. Bis etwa 2026 rechnet man im Unternehmen dadurch mit einer sehr guten Auslastung. Das erste bereits bestätigte E-Auto für Neckarsulm, die zweite Generation des A6 E-Tron, läuft erst 2031 an.
Um die Lücke zwischen 2026 und 2031 zu schließen, müsse ein passendes E-Fahrzeug für den Standort eingeplant werden. Unseren Informationen zufolge soll bereits in wenigen Wochen entschieden werden, dass Neckarsulm eine eigene Batteriefertigung für E-Autos erhält - entweder direkt im Werk oder in dessen unmittelbarer Nähe.
Neckarsulm als Leitwerk für digitale Produktion
"Die Entwicklung von Hochvoltbatterien macht Neckarsulm zu einem Kompetenzzentrum für die Schlüsseltechnologie der Elektromobilität", sagte Duesmann in seiner Rede. Zudem sei der Standort das Leitwerk für digitale Produktion und Logistik. "Hier werden Technologien erprobt, die später auch in anderen Werken des VW-Konzerns genutzt werden können", so Duesmann.
"Mit dem Heilbronner Bildungscampus haben wir zusätzlich ideale Voraussetzungen für die Nutzung der Kompetenz von externen Partnern für unsere digitale Fabriktransformation."
Investitionen
Für neue Gebäude und Produktionsanlagen in Neckarsulm nimmt Audi in den kommenden Jahren einen dreistelligen Millionenbetrag in die Hand, etwa 500 bis 600 Millionen Euro. Unter anderem erhält das Werk eine neue Lackiererei.
Zusammen mit der dritten Ausbaustufe der Montage wird der Standort in der Region auf die Produktion künftiger E-Modelle vorbereitet. Ein Neubau der Montage ist bereits auf eine Mischfertigung von Verbrenner- und Elektromodellen vorbereitet.
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