Tote Frau aus Eppingen: DNA-Spuren liefern neue Erkenntnisse zu ungewöhnlichem Mordfall
Eine Frau und ein Mann sitzen wegen des Verdachts, im Sommer 2022 eine junge Frau aus Eppingen ermordet zu haben, in Untersuchungshaft. Nun wirft die Staatsanwaltschaft der Verdächtigen eine weitere schwere Tat vor.

Vor etwa einem Jahr ist die Leiche einer 23 Jahre alten Eppingerin in Ingolstadt entdeckt worden. Die junge Algerierin wurde brutal ermordet. Jetzt gibt es weitere Erkenntnisse zu dem ungewöhnlichen Fall.
Das Opfer sah den Angaben zufolge einer 23-jährigen Deutsch-Irakerin K. zum Verwechseln ähnlich. Diese soll mit dem Mord an der Eppingerin versucht haben, ihren eigenen Tod vorzutäuschen. Die verdächtige Deutsch-Irakerin und ihr mutmaßlicher Komplize mit kosovarischer Staatsangehörigkeit befinden sich in Untersuchungshaft.
DNA-Spuren sind ausgewertet
"Die Ermittlungen in diesem Fall sind fortgeschritten", teilt Veronika Grieser, Oberstaatsanwältin und Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Ingolstadt, mit. Inzwischen seien die Spuren, insbesondere die DNA-Spuren, ausgewertet worden.
Die Ergebnisse und dazu die Erkenntnisse aus den sichergestellten Datenträgern stützen nach Auffassung der Staatsanwaltschaft den dringenden Tatverdacht des gemeinschaftlich begangenen Mordes gegen beide Beschuldigte.
Verdächtige soll den Tod eines Verwandten gewollt haben
Die bisherigen Ermittlungen beförderten zudem einen zweiten Fall zutage. "Im Zuge der Auswertung der Mobiltelefone hat sich gegen die beschuldigte K. ein weiterer dringender Tatverdacht ergeben", teilt Grieser mit. Die Behörde wirft der Deutsch-Irakerin nun außerdem vor, Mitte Juli 2022 einen anderen Tatverdächtigen mehrfach getroffen und ihm Geld angeboten zu haben. Im Gegenzug sollte dieser einen Verwandten von K. umbringen. Die Beschuldigte soll ihm einen Vorschuss für den Auftragsmord gezahlt haben.
Nach den bisherigen Ermittlungen habe der Tatverdächtige zwar zugesichert, den Mord zu begehen. Doch obwohl die Beschuldigte ihn wiederholt dazu aufforderte, habe er den Plan nicht weiterverfolgt.
Staatsanwaltschaft sieht Anstiftung zum Mord
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft hat das Amtsgericht Ingolstadt am vergangenen Dienstag einen neuen, erweiterten Haftbefehl gegen die tatverdächtige K. erlassen. Neben dem bislang bereits erhobenen Vorwurf des gemeinschaftlich begangenen Mordes an der Frau aus Eppingen lautet der erweiterte Haftbefehl für die Deutsch-Irakerin nunmehr außerdem auf versuchte Anstiftung zum Mord.
Die Staatsanwaltschaft rechnet nach dem derzeitigen Kenntnisstand damit, dass die Ermittlungen in wenigen Wochen abgeschlossen sein werden.
Polizei durchsucht Leichenfundort
Die 23-jährige Frau aus dem Kraichgau war im vergangenen Sommer in Ingolstadt tot im Auto der tatverdächtigen K. entdeckt worden. Die Leiche soll bis zur Unkenntlichkeit entstellt gewesen sein. Deshalb gingen Ermittler und Eltern auch zunächst davon aus, dass es sich bei der Getöteten um K. handelt. Der Polizei kamen rasch Zweifel. Die DNA-Analyse bestätigte den Verdacht. Die Spuren führten zu der Eppingerin. Die Bereitschaftspolizei fand später bei einer Suchaktion rund um den Fundort des Autos und der Leiche im Uferbereich im Gestrüpp entlang der Donau mehrere Messer und weitere Gegenstände.



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