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Länder diskutieren über Pflichtfach Informatik in der Schule

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Informatik mit Naturwissenschaften gleichstellen? Damit befasst sich das Kultusministerium. Die Initiative eines Brackenheimers möchte die Digitalkompetenzen von Schülern stärken. Wie sie das erreichen will und was Stuttgart dazu sagt.

Sollte Informatik schon früh als Schulfach etabliert werden?
Sollte Informatik schon früh als Schulfach etabliert werden?  Foto: Foto: dpa

Die Digitalkompetenzen von Schülern sollen gestärkt werden. Dafür setzt sich eine Initiative um den Brackenheimer Franz Eduard Gruber ein. Zur Gruppe, die sich bereits mit dem Kultusministerium ausgetauscht hat, gehört unter anderem der Vorsitzende des Philogenverbands Baden-Württemberg. Eine Forderung ist, in einem ersten Schritt an den Gymnasien das Pflichtfach Informatik einzuführen. Laut Kultusministerium wird darüber bereits bundesweit diskutiert.

Den Initiatoren geht es um die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Baden-Württemberg. "Digitalkompetenz ist entscheidend für den Wohlstandserhalt", sagt Franz Eduard Gruber, der bei IBM und SAP gearbeitet sowie ein eigenes Unternehmen gegründet hat. Auch mit der IHK Heilbronn-Franken hat er sich nach eigenen Angaben dazu bereits ausgetauscht. Sollte es im Kultusministerium nicht entscheidend vorangehen, setzt die Gruppe um den Brackenheimer auf einen Austausch mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). "Ich kann nicht nichts tun", begründet Gruber sein Engagement. Auch bei der Digitalisierung von Verwaltungen sieht er Handlungsbedarf.

Informatik soll ein weiteres Pflichtfach in Schulen werden

Um Informatik als Pflichtfach an Gymnasien zu verankern, fordert der Philologenverband die Rückkehr zu G9. Es gibt sogar schon einen Vorschlag, wie Informatik ab Klasse fünf mit jeweils einer Stunde pro Woche integriert werden könnte. Für die Kursstufe liegt die Anregung vor, Informatik mit Naturwissenschaften gleichzustellen und Leistungsfachkombinationen zu etablieren. Denkbar sind aus Sicht der Unterzeichner "Wirtschaft und Informatik" oder "Kunst und Informatik". Dafür sind aus Sicht der Unterzeichner keine Investitionen notwendig.


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Mit den Gymnasien wollen die Initiatoren beginnen, auch weil es nicht genügend Informatik-Studenten gebe. Franz Eduard Gruber will dies als ersten Schritt verstanden wissen: In allen Schularten müsste der Bereich Informatik gestärkt werden.

Die Kultusministerkonferenz befasst sich bereits mit der Idee

Informatik mit Naturwissenschaften gleichzustellen, ist bereits Thema der Kultusministerkonferenz (KMK). "Eine solche Forderung wird derzeit auf KMK-Ebene für alle Bundesländer geprüft", betont ein Sprecher des baden-württembergischen Kultusministeriums auf Anfrage. "Hierzu liegen daher aktuell noch keine abschließenden Informationen vor." Die Ständige Wissenschaftliche Kommission der KMK hat schon in einem Gutachten vom September 2022 die Einführung eines Pflichtfaches Informatik in der Sekundarstufe I aller Schularten gefordert. Auch darüber tauschten sich die Bundesländer aus, so der Sprecher.

Gemäß der Strategie der KMK und des Landes sollen zudem grundsätzliche, digitale Kompetenzen in der Schule gelegt werden. Dazu gehört die Medienbildung. Das Innovationsprogramm Digitale Schule enthält unter anderem Robotik in der Grundschule. Der Sprecher ergänzt, dass sich an Gymnasien die Schüler nach dem Aufbaukurs Informatik in Klasse 7 für das Profilfach "Informatik, Mathematik, Physik" (IMP) entscheiden könnten - mit vier Wochenstunden Informatik. Das sei an 130 der 375 öffentlichen Gymnasien möglich.

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