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Auf welchen Flächen in Eberstadt Photovoltaikmodule stehen könnten

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Im Eberstädter Gemeinderat ist eine Potenzialanalyse für großflächige Solaranlagen vorgestellt worden. Welche Areale kommen in Frage?

Noch ist ein solcher Anblick Zukunftsmusik in der Gemeinde. Aber wer weiß − vielleicht stehen im Zuge der Energiewende auch in Eberstadt in absehbarer Zeit Solarmodule.
Foto: Archiv/Hettich
Noch ist ein solcher Anblick Zukunftsmusik in der Gemeinde. Aber wer weiß − vielleicht stehen im Zuge der Energiewende auch in Eberstadt in absehbarer Zeit Solarmodule. Foto: Archiv/Hettich  Foto: Hettich

Noch sei nichts geplant, noch sei nichts spruchreif, sagt Eberstadts Bürgermeister Stephan Franczak. Doch "mannigfaltige Anfragen" in Sachen Freiflächen-Photovoltaik erreichen ihm zufolge die Gemeindeverwaltung. Bevor es irgendwann ganz schnell gehen muss, will die Kommune gewappnet sein. Deshalb wurde untersucht, wo mögliche Anlagen errichtet werden können.

Es gab für die Gemeinderäte erstmal nichts zu beschließen. Es galt in der jüngsten Sitzung nur Thomas Ellmer gut zuzuhören. Der Kommunalberater der Zeag in Heilbronn hatte als Vertreter der Eberstadtwerke eine Potenzialanalyse für Freiflächen-Photovoltaik erstellt. Er erläuterte gesetzliche und planungsrechtliche Grundlagen, die Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), Bewertungskriterien und die Eignung möglicher Flächen.

Ausnahmen sind möglich

So sind bestimmte Schutzgebiete - Wasserschutzgebiete zum Beispiel - als Standorte ausgenommen. Ausnahmen sind aber durch sogenannte Zielabweichungsverfahren möglich. Das Ziel des Gesetzgebers sei klar: Flächen bereitstellen. "Jetzt können Sie noch sagen, wo", meinte Ellmer. Freiflächen-Photovoltaikanlagen unterliegen der kommunalen Planungshoheit - noch. Doch wer wisse schon, was in ein paar Jahren sei. Deshalb empfiehlt Ellmer Kommunen, proaktiv zu werden." Klar ist aber auch: Ob eine Fläche realisierbar ist, hängt vor allem von den Eigentümern ab.

Im Hinblick "auf die Vergütungskulisse" kommen, so Ellmer, die Deponie und ein Korridor entlang der Autobahn in Frage. Die Zuschnitte und die Anzahl der Flurstücke sei "teils sehr herausfordend". So umfassen die Potenzialgebiete A 81 Ost und A 81 West jeweils über 65 Flurstücke.

 


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Das sind

die Potenzialflächen:

Deponie: Wenn es nach Kommunalberater Thomas Ellmer geht, sollte die Deponie für eine Freiflächen-Photovoltaikanlage genutzt werden. "Da sind am wenigsten Widerstände zu erwarten." Zwischen fünf und sechs Hektar seien nutzbar - allesamt im Besitz der Gemeinde Eberstadt. Aus regionalplanerischer Sicht gebe es keine Einschränkungen. Eine Anlage auf dem Deponiegelände sei quasi nicht sichtbar.

A 81 Nord: Aus Sicht eines Projektentwicklers sei dieses Gebiet wie auch A 81 Ost die nächstgeeignete Fläche. Es umfasst rund 16 Hektar und liegt in einem Regionalen Grünzug. Doch auch bei Gebieten in Regionalen Grünzügen sind Ausnahmen im Rahmen eines Zielabweichungsverfahrens möglich. Eine potenzielle Anlage tritt laut Ellmer kaum sichtbar in Erscheinung.

A 81 Mitte: Diese Fläche umfasst rund 36 Hektar und liegt ebenfalls im Regionalen Grünzug. Eine Anlage auf diesem Gelände wäre gut sichtbar, so der Kommunalberater.

A 81 Ost: Hier handelt es sich um ein Areal von rund 25 Hektar. Nur ein kleiner Teil liegt im Regionalen Grünzug. Eine Anlage dort wäre kaum sichtbar, sagt Ellmer.

A 81 West: Diese Fläche ist in der Analyse mit 36 Hektar angegeben. Sie liegt im Regionalen Grünzug und wäre zu sehen.

 


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Auf Rosen gebettet

Was die Bodenqualität betrifft, handelt es sich - bis auf das Deponieareal - bei allen Potenzialflächen um gute Böden. Ellmer: "Da sind Sie eigentlich auf Rosen gebettet." Der Berater hat beispielhaft noch ein Szenario berechnet: Bekanntlich sind auf dem Bergfeld bei Hölzern zwei Windräder zulässig. Bei einer angenommenen Leistung von 5,5 Megawatt je Windrad wären in der Gemeinde Eberstadt noch etwa 14 Hektar an Freiflächen-Photovoltaik notwendig, um das Flächenziel der Landesgesetzgebung zu erfüllen. "Damit könnten knapp 5000 Haushalte mit Strom versorgt werden." Nach dem EEG gäbe es dafür eine Vergütung von 30.500 Euro pro Jahr.

 


Daten und Fakten

Die Eberstadtwerke (ESW) sind eine noch junge GmbH und Co.KG. Sie wurden im Frühjahr 2021 für den Betrieb des Nahwärmenetzes im Neubaugebiet "Kirchhofäcker-Krautgärten" gegründet. Gesellschafter sind mit 49,9 Prozent die Zeag Energie AG mit Sitz in Heilbronn und mit 50,1 Prozent die Gemeinde Eberstadt. Die Betriebsführung ist de facto Sache der Zeag, da die Eberstadtwerke kein eigenes Personal haben. Ziel ist es, irgendwann eine Bürger-Energiegenossenschaft zu gründen. Diese könnte sich dann auch bei einer Freiflächen-Photovoltaikanlage einbringen.

 
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