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Neudenaus nächster Bürgermeister Jochen Hoffer ist zurück im alten Büro

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Reaktionen nach der Bürgermeisterwahl in Neudenau: Wie Bürger das klare Votum pro Jochen Hoffer bewerten und wie der Gewählte in die neue Woche startet.

Von links: Der ehemalige Neudenauer Bürgermeister Manfred Hebeiß, sein Nachfolger Jochen Hoffer und dessen Frau Rebecca.
Von links: Der ehemalige Neudenauer Bürgermeister Manfred Hebeiß, sein Nachfolger Jochen Hoffer und dessen Frau Rebecca.  Foto: Ralf Seidel

Die Neudenauer haben gleich am ersten Wahlsonntag einen neuen Bürgermeister gewählt, Amtsinhaber Manfred Hebeiß geht im Mai nach 24 Jahren in den Ruhestand. Jochen Hoffer, der im Ort wohnt und im Rathaus im Hauptamt arbeitet, setzte sich deutlich von seinen Konkurrenten ab.

Christoph Hamberger aus dem Stadtteil Herbolzheim, der im Rathaus im Bauamt arbeitet, galt als ernster Konkurrent, hatte letztendlich aber keine Chance: 1824 Stimmen bekam Hoffer, Hamberger erhielt gerade einmal auf 540. Einige Wähler finden dafür deutliche Worte, halten sich mit ihrem Namen aber zurück. Eine Reichertshausenerin bedauert, dass sich der Bürgermeister im Wahlkampf parteiisch gezeigt habe. Damit zielt sie darauf ab, dass Manfred Hebeiß Haupt- und Bauamt zum Jahreswechsel kurzfristig zusammenlegte, viele in der Stadt und sogar im Gemeinderat rätseln über die Ursachen dafür.

Die beiden Bewerber, die bis dahin die jeweiligen Ämter geleitet hatten, waren zwar beide ihre Posten los. Viele Neudenauer sehen darin allerdings ein Abstrafen von Hoffer - ohne dass man überhaupt die Gründe erfahre. "Und das kurz vor der Wahl", sagt ein Neudenauer. "Einen solchen Abgang hätte Manfred Hebeiß nicht haben müssen", ergänzt die Wählerin aus Reichertshausen.

Wähler erwartet eine menschlichere Note im Rathaus

Mancher Stimmberechtigte rechnete nicht damit, dass gleich am ersten Wahltag ein Kandidat die erforderliche absolute Mehrheit erreichen würde. Dass Jochen Hoffer aber spätestens beim zweiten Wahltag vorn gelegen hätte, war für einen Neudenauer klar. Er sei sympathischer und besser rübergekommen, habe sich als Kümmerer bezeichnet. Das Persönliche zählt auch für eine weitere Wählergruppe aus Neudenau. "Nun zieht wieder eine menschlichere Note ins Rathaus ein", sagt ein älterer Herr, "Gott sei Dank."

Die Erwartungen an Jochen Hoffer sind hoch, gerade auch nach der überraschenden Umstrukturierung im Rathaus. Der nächste Bürgermeister werde wieder Ruhe in die Verwaltung bringen, so die Haltung aus der Wählergruppe. Für sie ist das Wahlergebnis vor allem eines - "eine Retourkutsche" für die Aktion des Amtsinhabers, der sich aus Sicht dieser Gruppe nur Christoph Hamberger als Nachfolger gewünscht habe. "Die Bürger haben selbst gehandelt", lautet die klare Einschätzung eines Neudenauers.


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Neudenauer haben schon Wünsche, was Jochen Hoffer nach der Amtsübernahme in Mai angehen sollte. Das Freibad zu sichern, steht für eine ältere Dame ganz oben auf der Liste. Eine Wählerin wünscht sich, dass noch einmal über die Sanierung der Grundschule Siglingen gesprochen wird - denn die aktuellen Pläne nehmen ihrer Ansicht nach keine Rücksicht auf die bestehenden Abläufe der Betreuung. Silas und Kim, ein junges Paar aus der Stadt, ist ein ähnlicher Punkt wichtig. Für die beiden müsste sich die Situation in den Kitas verbessern. "Es ist Bedarf da", sagt sie.

Das Ergebnis ist für den nächsten Bürgermeister eine Ehre

Nach dem Wahlabend ist vor dem Bürotag: Der Alltag holt Jochen Hoffer ein, er rückt nach der Wahl wieder am Schreibtisch im Hauptamt an. "Ich werde ganz normal weiterarbeiten", sagt der 42-Jährige. Urlaub habe er erst einmal keinen mehr. "Am 9. Mai geht es dann als Bürgermeister los."

Der Wahlabend begeisterte ihn. Hunderte Neudenauer waren am Ergebnis interessiert, sie kamen zum Marktplatz, die Freiwillige Feuerwehr schenkte Getränke aus, es war ein kleines Fest. "Dass es gleich klappt, war eine Überraschung", sagt Jochen Hoffer. Für ihn bedeutet das Ergebnis einen Vertrauensvorschuss der Neudenauer. "Das ist für mich eine Ehre."

Das sind weitere Details zum Wahlergebnis

Vier Männer hatten sich um den Posten beworben. Neben Jochen Hoffer und Christoph Hamberger standen auch Stefan Emert aus dem Neudenauer Stadtteil Siglingen und Sebastian Müller aus Mainhardt auf den Stimmzetteln. Stefan Emert kam auf 326 Stimmen, Sebastian Müller auf 42. Die Wahlbeteiligung lag bei 64,2 Prozent.

Jochen Hoffer lag in allen Wahlbezirken vorn, den größten Stimmenanteil mit 76,1 Prozent bekam er in der Kernstadt. Im Wahlbezirk mit den Teilorten Siglingen und Kreßbach kam Jochen Hoffer auf 52,4 Prozent, hier zählte vor allem der Heimvorteil von Stefan Emert: 99 Wähler stimmten für Christoph Hamberger (23,4 Prozent), 97 für Stefan Emert (22,9 Prozent). 

 

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