Jochen Hoffer startet als Bürgermeister in Neudenau
Nach seinem Amtsantritt will Jochen Hoffer die Arbeit seines Vorgängers Manfred Hebeiß nicht kommentieren. Dessen Fehler, Hauptamt und Bauamt aufzulösen, hat Hoffer aber schon rückgängig gemacht.

Am Dienstag, 9. Mai, hatte Jochen Hoffer seinen ersten Arbeitstag als Bürgermeister von Neudenau. Der Weg ins Rathaus ist dem 43-Jährigen vertraut, schließlich ist er seit dem Jahr 2012 als Hauptamtsleiter hier tätig.
Allerdings war Hoffer nach der Degradierung durch den bisherigen Amtsinhaber Manfred Hebeiß seit Anfang des Jahres kein Amtsleiter mehr, sondern nur einfacher Mitarbeiter. Die Arbeitsweise seines Vorgängers will der neue Bürgermeister aber nicht kommentieren.
Hoffer will den Blick nach vorne richten
Nur soviel: Den Fehler, sowohl das Hauptamt als auch das Bauamt aufzulösen, hat Hoffer schon rückgängig gemacht. Der neue Bürgermeister ist auch zuversichtlich, die Leitungspositionen schnell wieder besetzen zu können. "Das Bauamt vielleicht schon diese Woche", sagt Hoffer, der "schnell wieder eine schlagkräftige Verwaltung aufbauen will".
Statt zu schimpfen, will der zweifache Familienvater Hoffer den Blick nach vorne richten. "Ich möchte fundiert an die Arbeit gehen und nicht aus der Hüfte schießen." Dazu sei es notwendig, Entscheidungen mit dem Gemeinderat und seinem Team "offen und transparent" anzugehen.
Die 65 Mitarbeiter bei der Stadt Neudenau kennt Hoffer schon aus seiner Zeit als Hauptamtsleiter. In Gesprächen beispielsweise in den Kindergärten weiß er, wo der Schuh drückt. "Ich will die Personaldecke der Stadt möglichst bald zeitgemäß aufstellen." Eine Organisationsuntersuchung sei dringend notwendig, um die Zukunftsfelder Schule und Betreuung, Flüchtlinge und Digitalisierung als "moderner und attraktiver Arbeitgeber mit einem positivem Image" angehen zu können.
Hoffers Einschätzung zu den wichtigen Themen in der Stadt
Der historische Kern von Neudenau ist für ihn das "Herz der Stadt", aber auch seit Jahrzehnten Sanierungsgebiet, das jetzt um das Schloss mit dem Museum und dem Archiv erweitert wird. Hier wünscht sich der Bürgermeister Veranstaltungen für Vereine und Hochzeiten.
Das kostet Millionen, wie auch die geplante Sanierung der Grundschule in Siglingen, die dann Ganztag in Wahlform und Inklusion anbieten kann. Noch nicht absehbar sind die Investitionen, welche die dringend notwendige Neuauflage des Feuerwehrbedarfsplans mit sich bringen werden.
Bei solchen Großprojekten sei aber auch immer Augenmaß notwendig. "Wir sind nicht die reichste Kommune, daher müssen wir die Dinge realistisch betrachten."
Neben den notwendigen Aufgaben, die Hoffer jetzt schnell angehen will, gebe es auch immer Themenbereiche, die die Kommune nicht selbst in der Hand hat, wie die Einkaufssituation. "Ein zweiter Markt für Neudenau oder ein Tante-M-Laden für Herbolzheim wären wünschenswert."
Sehr freut sich Hoffer auf die Freibadsaison, die am 15. Mai beginnt. Das idyllisch an der Jagst gelegene Freibad wird seit fast 20 Jahren vom Verein Freibadfreunde geführt. "Das ist ein außergewöhnliches Engagement, dem ich ein verlässlicher Partner sein will."