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Kurz vor der Wahl in Neudenau: Bürgermeister strukturiert Rathaus um - Kandidaten sind betroffen

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Zwei Amtsleiter aus dem Neudenauer Rathaus wollen Bürgermeister werden. Nach der Zusammenlegung der beiden Bereiche gibt es nach außen keine Führungskraft mehr. Am Vorgehen des Bürgermeisters gibt es Kritik.

Noch ist offen, wer Bürgermeister und damit ins Neudenauer  Rathaus (rechts) einziehen wird.
Noch ist offen, wer Bürgermeister und damit ins Neudenauer Rathaus (rechts) einziehen wird.

Bürgermeister Manfred Hebeiß hat mit Jahresstart im Rathaus das Bauamt und das Hauptamt zusammengelegt. Das Brisante daran: Manfred Hebeiß hört im Mai als Bürgermeister auf, im März wählen die Neudenauer einen Nachfolger - und an der Spitze der beiden bisherigen Ämter standen bislang die beiden Bewerber um die Nachfolge, Jochen Hoffer (Hauptamt) und Christoph Hamberger (Bauamt). Im Gemeinderat gibt es Kritik.

Es ist unklar, wer nun das Amt leitet

Wer Amtsleiter des neuen Bereichs ist, ist nicht zu erfahren. Die Homepage führt am Dienstag beide Amtsleiter auf. Jochen Hoffer ist nach eigenen Angaben kein Amtsleiter mehr, und Christoph Hamberger will sich dazu nicht äußern und verweist an den Rathauschef. Nur so viel sagt der Kandidat: "Ich will nicht Kapital daraus schlagen." Amtsinhaber Manfred Hebeiß sagt: Nach außen führen beide keine Dienstbezeichnung mehr.


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Jochen Hoffer ist ein "sachlicher Wahlkampf" wichtig, an Spekulationen wolle er sich nicht beteiligen, betont er im Gespräch mit unserer Zeitung. An seiner Tätigkeit im Rathaus habe sich durch die Umstellung nichts geändert. "Ich mache dasselbe wie im Dezember", sagt er.

Für Stadträte kommt Zeitpunkt überraschend

Für den Gemeinderat kommt der Schritt überraschend. Stadtrat Daniel Weiß, Stellvertreter des Bürgermeisters, betont aber, dass die Entscheidung ins Aufgabenfeld des Bürgermeisters falle. Dieser sei Chef der Verwaltung, die Entscheidung bewertet Daniel Weiß nicht. Dass der Amtsinhaber die Ämter jetzt zusammenlege, dafür habe dieser seine Gründe.

Kritik kommt von Uwe Amann, ebenfalls Bürgermeister-Stellvertreter. Der Gemeinderat habe im Herbst von der angedachten Umstrukturierung erfahren und sich damals dagegen ausgesprochen. Später habe man auf rechtliche Bedenken hingewiesen: Es habe Zweifel gegeben, ob dieser Eingriff tatsächlich ohne den Gemeinderat möglich sei. Den Zeitpunkt hält Uwe Amann für "komplett unverständlich". Er sagt: "Für mich hat es ein Geschmäckle."


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Für Stadtrat Fabian Klotz kam die Änderung ebenfalls überraschend, er hat erst diese Woche davon erfahren. Auf die Umstellung habe der Gemeinderat keinen Einfluss, das sei Sache des Bürgermeisters. Dennoch fragt Fabian Klotz, ob der Schritt vor der Wahl sein musste. Der nächste Rathauschef müsse diese neue Struktur schließlich nicht gut finden. Auf den Wahlausgang hätten die Veränderungen keinen Einfluss, denkt Fabian Klotz: Die Bewerber hätten ihre Wahlprogramme und ihre Visionen für die Stadt.

Hinter vorgehaltener Hand gilt in Teilen des Gemeinderats die neue Organisation als ein "ganz heißes Eisen". Wie zu hören ist, sollen damit Stadträte "nicht einverstanden" sein. Es sei kurzfristig geschehen, es habe keine Ankündigung gegeben, heißt es in der Stadt.

Das sagt der Bürgermeister

Manfred Hebeiß will sich nicht groß dazu äußern, weil er als Bürgermeister auch Vorsitzender des Wahlausschusses bei der bevorstehenden Wahl ist. Der Zeitpunkt der Umstrukturierung mag "unglücklich erscheinen". Wenn Abläufe nicht mehr strukturiert vonstatten gingen, sei aber jeder Behördenleiter gefordert, so Manfred Hebeiß.

 
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