Kurz vor der Bürgermeisterwahl in Neudenau die Rathausstruktur umzuwerfen, ist unpassend
Zwei Ämter im Neudenauer Rathaus werden zusammengelegt. Das wirkt sich auf den Wahlkampf aus, meint unser Autor.
Jeder Bürgermeister, jeder Behördenleiter hat den besten Einblick ins Rathaus und weiß am ehesten, wie gut es läuft - oder woran es hakt: Und von daher ist es auch richtig, dass die Führung weitgehend allein über die Neujustierung ihrer Behörde entscheidet. Die Situation in Neudenau, wo Ämter zusammengelegt werden, ist aber aus mehreren Punkten brisant: Bürgermeister Manfred Hebeiß hört im Mai auf und geht in den Ruhestand. Üblich ist, dass über weitreichende, strukturelle Themen der Amtsnachfolger entscheidet. Dazu gehört, dass er seine Mannschaft im Rathaus selbst aufstellt. Es könnte also sein, dass in wenigen Wochen erneut die Verwaltung frisch zusammengewürfelt wird, weil die neue Rathausspitze neuen Wind mitbringt.
Hinzu kommt ein Punkt, der sehr heikel ist: Die Zusammenführung der Ämter betrifft beide Kandidaten, die bislang als Amtsleiter in den Wahlkampf um den Bürgermeisterposten gegangen sind. Es bleibt nun allein ihre Aufgabe, wie sie die neue Ausrichtung kommunizieren, ohne an Ansehen zu verlieren oder den Mitbewerber in ein schlechtes Licht zu rücken. Das Vorgehen ist leider Nährboden für Spekulationen: Das ist unglücklich, denn im Wahlkampf sollte es um sachliche Themen gehen.