Das plant die Stadt Neckarsulm für die Zukunft
Wie geht es weiter mit Aquatoll, Einkaufszentrum und anderen Projekten in Neckarsulm? Nach zwei Jahren Coronapause waren gut 200 Besucher in den Kultursaal der Ballei gekommen, um sich über die aktuellen und zukünftigen Themen in der Stadt Neckarsulm zu informieren.

In gut zwei Stunden bot die Einwohnerversammlung mit anschließender Fragerunde einen Schnelldurchlauf durch die aktuellen und zukünftigen Themen der Stadtentwicklung. Kontroverse Diskussionen blieben weitgehend aus.
Schwarz-Gruppe verspricht fünf Millionen fürs Aquatoll
Oberbürgermeister Steffen Hertwig und Bürgermeisterin Dr. Suzanne Mösel standen zu vielen Themen Rede und Antwort. Die Schwarz-Gruppe kam gleich zweimal ins Spiel. Zunächst beim Aquatoll: Ein Nutzer des Livechats sprach das Planungsteam an, das das Bad für 20 Millionen Euro bei einer Kostenbeteiligung der Stadt von zehn Millionen Euro sanieren wolle. OB Hertwig benannte mit der Schwarz-Gruppe den Namen des Unternehmens, das bereit sei, fünf Millionen Euro beizusteuern - nicht nur für dieses Planungsteam, sondern "für jedes andere Projekt zur Rettung des Aquatolls".
Die fünfte Gruppe habe sich erst auf Nachfrage der Stadt zu erkennen gegeben und sei, anders als die vier anderen Interessenten, trotz dreimaliger Aufforderung nicht bereit gewesen, sich am Verfahren in den vorgegebenen Kriterien zu beteiligen. Der weitere Weg sei klar: Falls der Gemeinderat am Donnerstag ein offizielles Vergabeverfahren beschließe, habe die fünfte Gruppe noch eine Chance. "Falls nicht, dann war"s das." Man könne nicht Millionenbeträge fordern, ohne beteiligungsbereit zu sein. Zumal bei angeführten Zahlen, die sich nicht auf ihre Belastbarkeit hin überprüfen ließen.
Konzept für die Fläche des Einkaufszentrums wird Anfang 2023 erwartet
Zum Einkaufzentrum in der Südstadt versprach Hertwig: "Der Schandfleck wird so nicht mehr lange zu sehen sein." Die Schwarz-Gruppe hatte das Grundstück in der Hohenloher Straße 2 im Juli übernommen, für das die Ertüchtigung durch einen Immobilienfonds mit Sitz in Düsseldorf ausgeblieben war. Suzanne Mösel kündigte an: "Wir sind gespannt auf das Konzept, das Anfang 2023 vorgestellt wird." Die Nahversorgungsfunktion bleibe auf jeden Fall erhalten.
Andere Themen waren Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel im Bereich Bildung und Betreuung, Bau der Franz-Binder-Verbundschule, Stärkung des ÖPNV durch vergünstige Tickets und Ausbau des Radverkehrs, Klimawoche im März 2023 oder Machbarkeitsstudie für die Ballei. Zugleich wurde deutlich: In einigen, oft als zäh empfundenen Fällen tritt die Stadt als Akteur auf, ist jedoch nicht unbedingt Herr des Verfahrens. So beim geplanten Radweg zwischen Amorbach und Neuenstadt, der laut Mösel eigentlich Sache des Landes sei und der wegen der Prüfung, ob eine kürzere Busspur von Amorbach bis zum Knoten Amorbach möglich sei, auf sich warten lasse.
Zur Unterführung für Fußgänger und Radfahrer an der gesperrten Neckarstraße erläuterte die Bürgermeisterin die Zusage der Deutschen Bahn, im September 2023 mit dem Bau zu beginnen. In Obereisesheim habe der private Investor zwar den Antrag gestellt, bis Sommer 2023 die Teststation weiterbetreiben zu dürfen, halte aber am Vorhaben des Ärztehauses fest. Bei den Planungen zum B27-Ausbau rechnete Hertwig im ersten Quartal 2023 mit einer öffentlichen Vorstellung der Machbarkeitsstudie durch das Regierungspräsidium. Voraussetzung ist die Zustimmung des Bundesverkehrsministeriums.
Kritik an Maßnahmen zum Energiesparen in den Sporthallen
Kritik gab es in Sachen Sporthallen an den Energiesparmaßnahmen der Stadt. Alexander Mohr, sportlicher Leiter der Tischtennisabteilung der Sportunion Neckarsulm, zählte auf: Kalte Duschen, 13 Grad am Wettkampfsonntag und beschlagene Scheiben in der Amorbachhalle sowie geöffnete Fenster in den Umkleiden beim Freitagstraining in der Hezenberghalle sind seiner Meinung nach unverantwortlich und unverhältnismäßig.
Hertwig verwies dagegen auf die Empfehlungen des Deutschen Städtetags. Ingo Friz, Leiter des kaufmännischen Gebäudemanagements versprach: "Der Chefhausmeister wird überprüfen, ob da etwas verändert wurde." Bei der mit Fernwärme beheizten Hezenberghalle habe die Stadt immer wieder mit dem Ausfall von Wärmetauschern zu kämpfen. Die Kälte in der Pichterichhalle erklärte er damit, "dass da gerade schlichtweg keine Heizung drin ist". Durch Lieferschwierigkeiten des Auftragnehmers habe sich die für Mitte Oktober zugesagte Revision der kaputten Luftheizung verzögert. Nun soll sie in der kommenden Woche installiert werden.
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