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Aquatoll: Investor kann sich sogar Hotel vorstellen

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Wie stehen die Chancen für Spaßbad und Saunalandschaft? Das Rathaus veröffentlicht Details zu den Vorschlägen. Im Gemeinderat gibt es auch kritische Stimmen.

Kein Aufguss in der Sauna, kein Wasser im Spaßbereich: Das Aquatoll ist seit Monaten geschlossen. Wie es mit der Neckarsulmer Einrichtung weitergeht, entscheidet sich am Donnerstagabend.
Kein Aufguss in der Sauna, kein Wasser im Spaßbereich: Das Aquatoll ist seit Monaten geschlossen. Wie es mit der Neckarsulmer Einrichtung weitergeht, entscheidet sich am Donnerstagabend.  Foto: Seidel, Ralf

Investitionen bis zu 70 Millionen Euro kündigen Investoren an, die sich fürs Aquatoll interessieren. Das geht aus den veröffentlichten Unterlagen zur Gemeinderatssitzung hervor. Das Neckarsulmer Gremium entscheidet am Donnerstag, 24. November, ab 17 Uhr in der Ballei, ob ihm mindestens ein Vorschlag so gut gefällt, dass er den geschlossenen Spaßbad- und Saunabereich offiziell ausschreibt. Ohne eine solche Ausschreibung bleiben die beiden Einheiten geschlossen.

Vier Interessenten, darunter die Sport-Union Neckarsulm, haben sich offiziell am Markterkundungsverfahren beteiligt. Namen werden nicht gehandelt, in der Stadt gibt es aber Gerüchte. Eine weitere Planungsgruppe, die zum jetzigen Zeitpunkt nicht öffentlich in Erscheinung treten will, hat sich ebenfalls Gedanken gemacht. Sie will das Aquatoll für insgesamt 20 Millionen weitestgehend erhalten. Weil die Gruppe sich aber am offiziellen Verfahren nicht beteiligt hat, taucht es in den Unterlagen nicht auf.


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Wunsch nach Wiedereröffnung

Viele Stammbesucher fordern, dass das Aquatoll wieder aufmacht. Eberhard Jochim, CDU-Fraktionssprecher, hält nichts davon. Er spricht sich schon lange mit am stärksten dafür aus, die Einrichtung zu schließen. Der Gemeinderat hat sich aus Kostengründen gegen den Weiterbetrieb unter städtischer Regie ausgesprochen. Der Zuschuss war dem Gremium genauso zu hoch wie anstehende Investitionen. Eberhard Jochim sagt: Die Stadt hätte am Ende kostendeckend wirtschaften müssen, ein privater Betreiber aber wolle einen Gewinn haben. "Aus meiner Sicht gibt es keine Chance."

Die Interessierten hatten zwar im Markterkundungsverfahren angegeben, welche jährlichen Zuschüsse sie von der Stadt erwarten, um das defizitäre Aquatoll am Laufen zu halten. Nur: Das seien erste Schätzungen gewesen, sagt Eberhard Jochim. Aktuelle Angebote kämen noch. Und dann fürchtet er noch höhere Forderungen auf die Stadt zukommen.


Sportbad soll in Stadtbesitz bleiben

Joachim Eble ist vom Verfahren ebenfalls enttäuscht. "Wir sind nicht glücklich", sagt der Sprecher der Freien Wähler im Gemeinderat. Die Stadtkasse hätte weiterhin den Großteil der Rechnung zu tragen, würde aber beim Betrieb nicht mitsprechen. Gar nicht infrage kommt für ihn, das Sportbad abzugeben. Das solle weiterhin den Vereinen und Schulen vorbehalten bleiben.

Zwei Interessierte erwarten laut Beschlussvorlage der Stadtverwaltung einen jährlichen Betriebskostenzuschuss durch Neckarsulm in Höhe von 2,2 und 2,3 Millionen Euro. Die Sport-Union und der vierte Bewerber haben sich dazu nicht geäußert. Außerdem veröffentlicht das Rathaus nähere Informationen zu den Investitionen, die die Unternehmen ankündigen.


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Der weitestgehende Vorschlag summiert sich auf 70 Millionen Euro, allein 45 Millionen Euro sollen ins Freizeitbad gehen. Erwartet wird eine Bauzeit von 18 Monaten. Auch ein Hotel, Bauzeit von weiteren sechs Monaten, ist diesen Angaben zufolge beim Aquatoll geplant. Kurzurlauber sollen angesprochen werden, für die ganze Familie soll es etwas sein. Erwartet wird ein Umsatz von 5,4 Millionen Euro, die Besucher zahlen einen durchschnittlichen Eintrittspreis von 12,50 Euro.

Hinter der zweithöchsten Investition, 47 Millionen Euro, steht laut Rathaus ebenfalls ein Entwickler, Generalunternehmer und Betreiber von Freizeit- und Sportbädern. Er will das Aquatoll auf drei Säulen stellen: Sport, Freizeit/Gesundheit/Wellness und Erholung. Der Eintritt ins Freizeitbad soll bei 15,50 Euro (netto) liegen, ohne städtischen Zuschuss fürs Sportbad bei 16 Euro. Im Gesundheitsbad sind diesem Vorschlag zufolge zukünftig 20 bis 25 Euro fällig.

Der dritte Interessent beziffert seine Investitionen auf 40 Millionen Euro, die Sport-Union Neckarsulm (SUN) macht laut Rathaus keine Angaben dazu. Ihren Plänen zufolge sollte das Erlebnisbad abgerissen werden, die Sauna übernommen und ein kleines Bad gebaut werden. Zudem ist in der Beschlussvorlage an den Gemeinderat davon die Rede, dass die SUN den Fokus auf Gesundheits- und Freizeitsport sowie Reha legen will. Auch eine Kita wird genannt.

 
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