Teil einer RTL2-Serie: Einblicke in das Leben eines Retourenjägers
Markus Elsässer ist stets auf der Suche nach Schätzen und begeisterter Käufer von Rücksendungen. Ein außergewöhnliches Hobby, an dem auch RTL2 Interesse zeigt.

Wahrscheinlich hatte diese Leidenschaft ihren Ursprung genommen, als der Vater von Markus Elsässer vor mehr als 30 Jahren im Familienurlaub am Nordseestrand eine Schatzsuche arrangierte. Seither will Markus Elsässer, heute längst erwachsen, Schätze suchen. 2014 wurde sein Kindheitstraum konkret: Er begann, bei Auktionen Rücksendungen von Onlinebestellungen zu ersteigern. Denn viele zurückgeschickte Pakete werden von Onlineshops ungeöffnet entsorgt - um Kosten zu sparen. Immer wieder ersteigert der 41-Jährige auch Pakete, die aus unterschiedlichsten Gründen als unzustellbar an die Post zurückgehen.
Minijobber unterstützen ihn
Inzwischen hat Elsässers Hobby große Ausmaße angenommen. Im Keller seines Wohnhauses in Bad Wimpfen stehen nummerierte Regale dicht an dicht, sind Postboxen und Versandkartons gestapelt. Markus Elsässer beschäftigt inzwischen mehrere Minijobber, die ihn bei der Arbeit unterstützen. Alleine wäre das kaum noch zu stemmen - vor allem dann nicht, wenn man den Anspruch hat, auch noch Zeit mit der Familie zu verbringen.
Elsässers Kleinunternehmen nennt sich "Die Gelegenheit." - so heißt er bei Ebay und auf Instagram. Vergangenes Jahr wurde der Fernsehsender RTL2, der die Sendung Retourenjäger ausstrahlt, auf ihn aufmerksam. Im März wird Elsässer in der Serie zu sehen sein. "Ich habe mir lange überlegt, ob ich mitmache", sagt der hauptberufliche Diplom-Ingenieur. Doch schließlich stehe er zu seiner Leidenschaft. Seine Frau Claudia unterstützt ihn dabei.
Früher, vor Corona, waren die meisten Auktionen in Präsenz. Heute geht fast alles online vonstatten. Markus Elsässer bestellt Rücksendungen mit Spielwaren, Haushaltsartikeln, Werkzeug, Sammelfiguren und mehr. Von "Nervenkitzel" beim Mitbieten spricht er. Sein Lager im Keller ist bestens sortiert. Er könne sich erinnern, was damals in der Schatzkiste am Strand war. Etwas Schmuck und Deutsche-Mark-Münzen. Heute freut er sich über Dinge wie einen Porsche-Designfüller. Neu kostet so einer 500 Euro. Die Box, in der der Füller lag, kostete ihn keine 100 Euro. "Da hat es sich dann schon gelohnt." In manchen Fällen mache man aber auch Minus.
RTL2 war mit einem Kamerateam bei Elsässer zu Hause, und zusammen mit anderen Retourenjägern wurde er bei Auktionen gefilmt. Mehr verrät Elsässer nicht. Teil der Show ist: Die Retourenjäger versuchen, sich gegenseitig zu überbieten. Es geht um Fragen wie: Wer macht den besten Deal? Wer ersteigert heiße Ware, wer bekommt nur Schrott?
Persönliche Schätze
Markus Elsässer freut sich immer riesig auf die Tage, an denen er ersteigerte Retourensendungen bei Auktionshäusern abholt. Mal in Darmstadt, mal in Wuppertal. Er hat sich extra einen Transporter gekauft und zuletzt 170 Postboxen nach Hause gefahren. Um die Kisten nach Schätzen zu durchsuchen, verschwindet für ein paar Stunden im Keller. Das allermeiste verkauft er dann wieder.
In seinen Anfängen habe er mal einen gefüllten Wanderrucksack ersteigert. In einem Zwischenfach fand er Fotos und Tagebucheinträge sowie eine Adresse. Eine Australierin war mit dem Rucksack auf Tour durch Europa. "Sie war total happy, als ich ihr die Fotos und ihre Einträge geschickt habe. Sowas macht mir dann natürlich auch große Freude", sagt Elsässer.
Was man nicht gut weiterverkaufen kann, packt Elsässer in Flohmarktkisten, die über Ebay-Kleinanzeigen weitergereicht werden. Seine beiden drei und vier Jahre alten Töchter wissen, was im Keller lagert und wollen auch regelmäßig Spielzeuge abgreifen. Manchmal dürften sie das, verrät Elsässer.
Von Haushaltsauflösungen zu Retouren
Früher hat er gelegentlich auch Haushaltsauflösungen begleitet. Das habe er auch immer spannend gefunden. "Vielleicht mache ich das mal wieder, wenn ich Zeit habe."
RTL2-Moderatorin Panagiota Petridou führt in vier Folgen durch die Sendung. Die Retourenjäger werden immer mittwochs um 20.15 Uhr ausgestrahlt. Der Fernsehsender greift die Thematik auch deshalb auf, weil Onlinehandel in Deutschland so sehr boomt und jedes Jahr Milliarden Euro umgesetzt werden.
In diesem Zusammenhang werden jedes Jahr auch mehrere Hundert Millionen Retouren zurückgeschickt, die oft ungeöffnet entsorgt beziehungsweise von Auktionshäusern zusammen mit anderen nicht zustellbaren Paketen versteigert werden.



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