U-Boot-Transport nach Sinsheim: U17 erfolgreich auf die Seite gelegt
Auf dem Gelände des Technikmuseums in Speyer wurde am Mittwoch ein rund 350 Tonnen schweres U-Boot auf die Seite gelegt. Das Manöver dient als Vorbereitung für den Transport nach Sinsheim.
Einen ersten Versuch musste das Technik Museum in Speyer vor einigen Wochen kurzfristig absagen, jetzt hat es endlich geklappt: Das 350 Tonnen schwere U-Boot, das im kommenden Sommer nach Sinsheim ins Schwestermuseum transportiert werden soll, wurde gekippt. Dank drei Zentimeter dicker Stahlbänder und einer ausgeklügelten Konstruktion blieb das über 50 Jahre alte und neun Meter hohe Boot unbeschädigt.
„Wir kommen sonst nicht unter den Brücken bei Heidelberg und den Oberleitungen der Bahnstrecken durch“, erklärt Michael Einkörn, Geschäftsleiter in Speyer und für das Projekt U17 verantwortlich. Nachdem der Koloss über Rhein und Neckar transportiert wurde, soll er in Haßmersheim wieder an Land gehen. Von dort geht es durch den Kraichgau. Auch durch Bad Rappenau wird der Tieflader fahren.
Entsprechende Anträge für die Sperrung der Bahnstrecken seien schon länger eingereicht, sagt Einkörn. Bisher habe man aber noch keine Antwort der Verantwortlichen.
Extremsportler Felix Baumgartner drückt Testknopf – U-Boot gekippt
Auf den Startknopf drückte am Mittwoch der österreichische Extremsportler Felix Baumgartner, der 2012 aus der Stratosphäre gesprungen war. "Ich kenne Museumschef Hermann Layher seit mehr als 20 Jahren", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Als gelernter Maschinenschlosser und Kfz-Mechaniker habe er geholfen, die richtige Technik zu finden. Ein Lastverteilband aus Stahl wurde an den Koloss geschweißt – als Schoner zwischen Rollen und Boot. So werden Verformungen vermieden.
U17 war seit 1973 im Einsatz und zusammen mit U26 einst das erste deutsche U-Boot in US-amerikanischen Gewässern nach dem Zweiten Weltkrieg. Nach der Ausmusterung 2010 in Kiel bekam das Museum in Speyer 2023 vom Verband Deutscher Ubootfahrer den Tipp, dass U17 vom Bundesverteidigungsministerium ausgeliehen werden könnte. Tausende Schaulustige standen im Mai am Rheinufer in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen und verfolgten den Transport des knapp 50 Meter langen Oldtimers nach Speyer.
Spektakulärer Transport: Vor 20 Jahren kam die Concorde nach Sinsheim
Bereits vor 20 Jahren hatte der Transport einer ausrangierten Concorde in den Kraichgau für Aufsehen gesorgt und zahlreiche Schaulustige angezogen.