Welche zusätzlichen Haltepunkte die Hohenlohebahn erhalten soll
Die Elektrifizierung zwischen Cappel und Hessental samt fünf neuer Haltepunkte wird intensiver geprüft. Sowohl der Hohenlohekreis als auch der Kreis Schwäbisch Hall sind einstimmig dafür.

So umstritten die Reaktivierung der Kochertalbahn zwischen Künzelsau und Waldenburg ist, so unstrittig ist die Elektrifizierung der Hohenlohebahn zwischen Cappel und Hessental.
Der Kreistag machte am Mittwochabend einstimmig den Weg frei, um gemeinsam mit dem Landkreis Schwäbisch Hall die Standardisierte Bewertung samt Infrastrukturplanung auszuschreiben. Der Haller Kreistag hatte am Dienstag grünes Licht gegeben.
Fünf zusätzliche Haltepunkte, davon vier im Hohenlohekreis
Anders als bei der Kochertalbahn, steht auch schon die näher zu untersuchende Variante fest: die Verlängerung der Stadtbahn S4 mit fünf zusätzlichen Haltepunkten, wovon vier im Hohenlohekreis liegen und einer im Kreis Schwäbisch Hall. Dabei handelt es sich um Eckartsweiler/Limespark, Neuenstein Stadthalle, Waldenburg Gewerbepark, Kupfer/Neu-Kupfer und Gailenkirchen.
Die jüngste Machbarkeitsstudie hatte diesem Modell eine hohe Wirtschaftlichkeit bescheinigt. Jetzt geht es in die vertiefte Analyse. Wie bei der Reaktivierung der Kochertalbahn, muss diese noch gründlichere Studie die entstehenden Kosten in ein positives Verhältnis zum volkswirtschaftlichen Nutzen stellen. Erst dann kann der Förderantrag beim Land gestellt werden.
Kosten fallen bei Hohenlohebahn weniger stark ins Gewicht
Weil eine vollständige Elektrifizierung der Hohenlohebahn die Voraussetzung dafür ist, die Kochertalbahn wieder aufs Gleis zu setzen, wurden beide Vorhaben in der letzten Machbarkeitsstudie kombiniert begutachtet. Nun wird es für jede Strecke eine eigene Standardisierte Bewertung geben. Diese Expertise selbst ist - wie bei der Kochertalbahn - wohl für 150.000 bis 200.000 Euro zu haben.
Doch hier wie dort ist parallel eine aufwendige Infrastrukturplanung erforderlich. Sie fällt bei der Hohenlohebahn mit zwei Millionen Euro aber weniger ins Gewicht. Die Gesamtsumme liegt um eine Million Euro niedriger. Und: Zwei Kreise zahlen, während im Hohenlohekreis nicht nur drei, sondern vier Kommunen ihren Beitrag leisten. Wer welchen Anteil stemmt, ist noch unklar. Der Hohenlohekreis trägt die Hälfte der Kosten auf seinem Gebiet. Auch der geschätzte kommunale Anteil der Investitionskosten fällt mit 11,1 Millionen Euro weit niedriger aus als bei der Kochertalbahn.
Das ist der grobe Zeitplan
Die Kreisverwaltung schätzt, dass die Standardisierte Bewertung samt Infrastrukturplanung für beide Bahnprojekte zwei bis fünf Jahre dauert. Die Lücke auf der Hohenlohebahn könnte laut Landrat Matthias Neth in fünf Jahren elektrifiziert und alle fünf neuen Haltepunkte sowie die komplette Stadtbahn-Qualität in zehn bis 15 Jahren verwirklicht worden sein.