Winter hat Baden-Württemberg weiter im Griff - Rutschgefahr auf den Straßen
Auch für den Donnerstag hat der Deutsche Wetterdienst vor Glatteis in Baden-Württemberg gewarnt. In der vergangenen Nacht gab es zahlreiche Unfälle aufgrund von Schnee- und Eisglätte.
Wegen des Winterwetters ist auch an diesem Donnerstag Vorsicht auf den Straßen in Baden-Württemberg angesagt. Über Nacht drohte laut einem Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes in Stuttgart in weiten Teilen des Landes Glatteis: «Eigentlich sollte man überall aufpassen.»
Wer in der Nacht zum Freitag und am Morgen in Baden-Württemberg unterwegs ist, muss sich vor allem im Süden wieder auf Glättegefahr einstellen. Einschränkungen im Straßen- und Schienenverkehr seien möglich, teilte der Deutsche Wetterdienst am Donnerstag für die Regierungsbezirke Freiburg und Tübingen mit. Ab dem späten Donnerstagabend ziehe von Süden her gefrierender Regen auf, hieß es in einer Mittelung. Im Laufe der Nacht gehe dieser zunehmend in Schnee über. Bis zum Freitag rechnen die Meteorologen im Süden und in der Mitte des Landes mit bis zu fünf Zentimeter Neuschnee, südlich der Alb gebietsweise mit bis zu zehn Zentimetern.
In der Nacht zu Donnerstag gab es im ganzen Land zahlreiche Unfälle aufgrund von Schnee und Eisglätte, wie ein Sprecher des Lagezentrums der Polizei sagte. Auf der Autobahn 5 blieb nahe Eichelberg ein Lastwagen liegen, ein weiterer Lkw kippte auf der A8 im Bereich der Anschlussstelle Ulm auf die Seite. Auch in Stuttgart und Freiburg kam es nachts im Stadtgebiet zu mehreren witterungsbedingten Unfällen.
Folgen waren bereits am Mittwoch zu spüren
Die Folgen des Wintereinbruchs hatten viele Menschen in Baden-Württemberg bereits am Mittwoch zu spüren bekommen: Schneefälle und gefährliches Glatteis lösten landesweit Hunderte Unfälle mit Verletzten und Sachschäden aus.
Das Polizeipräsidium Heilbronn zählte in seinem Zuständigkeitsbereich knapp 70 Unfälle, sagte ein Polizeisprecher am Mittwochabend. "Meistens blieb es bei Blechschäden." Schwerpunkt der Einsätze lagen demnach im nördlichen Landkreis Heilbronn und im südlichen Teil des Neckar-Odenwald-Kreises.
Ein Sachschaden in Höhe von über 100.000 Euro entstand am Nachmittag auf der Kreisstraße 2126 bei Weinsberg. Ein Lkw-Fahrer war mit seinem Tieflader auf der K2126 in Richtung Erlenbach auf der schneeglatten Fahrbahn ins Schleudern geraten. Dabei rutschte der Anhänger quer über die Gegenfahrbahn, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Im weiteren Verlauf kollidierte der Lkw mit dem VW eines 18-Jährigen, der ordnungsgemäß in die entgegengesetzte Richtung fuhr. Der Lkw-Fahrer erlitt leichte Verletzungen.
In Frankenhardt im Landkreis Schwäbisch Hall ist eine 23-Jährige bei einem Unfall schwer verletzt worden. Die Frau sei auf einer schneeglatten Straße nach links abgekommen, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Die 23-Jährige kam am Mittwoch in eine Klinik.
Auch im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Ludwigsburg, zu dem die Landkreise Böblingen und Ludwigsburg gehören, ereigneten sich bis Donnerstagmorgen zahlreiche witterungsbedingte Unfälle. Zwischen Mittwoch, 9 Uhr, und Donnerstagmorgen, 6 Uhr, registrierte das Polizeipräsidium insgesamt 125 Unfälle auf den Straßen und 9 auf den Autobahnen. Insgesamt wurden dabei 14 Personen leicht verletzt. Der entstandene Gesamtsachschaden beläuft sich auf mehr als eine halbe Million Euro, schätzt die Polizei.
Am Freitag soll das nächste Tief folgen
Die Wetterlage soll der Prognose zufolge zwar im Tagesverlauf nach Osten abziehen. Doch auf eine kurze Phase mit Hochdruckeinfluss folgt in der Nacht zum Freitag das nächste Tief von Südwesten her.
Fachleute warnten außerdem davor, zu dünne Eisschichten zu betreten. Auch beim Spaziergang durch den Wald sollte man wachsam sein, wo vielleicht ein Ast unter der Schneelast abzubrechen drohe.