Schnee und Glätte in der Region: Eine erste Bilanz
Die Polizei meldet bis Mittwochabend keine erheblichen Behinderungen durch die Witterung im Raum Heilbronn. Einsätze wegen dutzender Unfälle gab es dennoch.

Herrlich sei der Schneefall, sagt Rainer Glinka: "Die Natur braucht die Kälte." Glinka schippt Schnee an einer Vortreppe am Volksbank-Gebäude. Der 78-Jährige bietet als Selbstständiger Hausmeisterdienste an und kümmert sich um Grünanlagen. "Wenn man überlegt, dass bis jetzt noch Gras gemäht wurde, ist doch klar, dass Insekten und andere Tiere nicht in die Winterruhe finden", sagt der Unterohrner und ergänzt, dass alle Lebewesen im Winter Ruhepausen bräuchten.
In der Innenstadt hat der Schneefall einige Öhringer überrascht. Fußgänger geraten ins Straucheln und rutschen aus, man sieht Leute, die Autoscheiben freikratzen. Die Brunnenfigur in der Bahnhofstraße, der Hamballe, schützt sich nun mit seinem Schirm vor Schnee.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte in einer amtlichen Unwetterwarnung vor dickem Glatteis in Teilen des Landes. "Der Niederschlag ist so heftig, dass der Eispanzer so anwächst, dass verbreitet mit Glätte zu rechnen ist", sagte ein DWD-Meteorologe.
Im Norden Baden-Württembergs erwartet der DWD Schneefall mit Mengen von bis zu fünf Zentimetern bis zum Mittwochabend. In der Nacht zum Donnerstag - vor allem in der Mitte des Landes - soll es dann weiter schneien. Bis zu drei Zentimeter Neuschnee lautet die Vorhersage, teilweise soll es auch Glätte durch überfrierende Nässe geben.
Das Polizeipräsidium Heilbronn zählte in seinem Zuständigkeitsbereich knapp 70 Unfälle, sagte ein Polizeisprecher am Mittwochabend. "Meistens blieb es bei Blechschäden." Bei acht Unfällen seien Menschen verletzt worden. Auch sie kommen überwiegend glimpflich davon. Lebensgefährliche Verletzungen sind nicht bekannt. "Die meisten werden schon wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden sein."
Schwerpunkt der Einsätze lagen demnach im nördlichen Landkreis Heilbronn und im südlichen Teil des Neckar-Odenwald-Kreises. Andere Regionen in Baden-Württemberg hatten mit größeren Wetterfolgen zu kämpfen. Besonders angespannt war die Lage in Südbaden.