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Heftige Unwetter hinterlassen zahlreiche Schäden in Baden-Württemberg

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Schwere Gewitter mit Starkregen und Sturmböen ziehen am Montagabend übers Land. Die Schäden halten die Helfer auch am Morgen danach noch auf Trab. Bereits am Nachmittag droht neues Unwetter.

Von dpa

Erneut sind schwere Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen über den Südwesten gezogen und haben zahlreiche Schäden hinterlassen. Auch am Dienstagvormittag waren noch Hunderte Helfer dabei, Keller auszupumpen und umgestürzte Bäume zu beseitigen. Gewütet haben die Unwetter vor allem im Großraum Stuttgart. Dort fiel der Bahnverkehr am Morgen auf mehreren Strecken aus. Fernzüge hielten zeitweise nicht am Stuttgarter Hauptbahnhof.


Auch der Verkehr der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) und der S-Bahn Stuttgart waren am Vormittag vom Unwetter beeinträchtigt. Im Bereich der SSB war mindestens eine Station überflutet und sorgte für Verzögerungen im Betriebsablauf. Auf drei Stuttgarter S-Bahn-Linien wurden am Morgen mehrere Stationen nicht angefahren.

In der Landeshauptstadt rückte die Feuerwehr zu mehr als 330 Einsätzen aus. Heftige Böen deckten Teile des Stuttgarter Opernhauses ab. Durch den Starkregen sei in dem Gebäude zudem ein „erheblicher Wasserschaden“ entstanden, wie es von der Feuerwehr Stuttgart hieß.

Das Polizeipräsidium Reutlingen berichtete am Dienstag von mehr als 540 Notrufen bis zum Morgen, zahlreiche Straßen wurden überflutet und Keller liefen voll. Im Stadtteil Betzingen lief das Klärwerk über. Das Dach einer Firma in Metzingen brach unter den Wassermassen zusammen. Verletzt wurde dabei niemand. Auch am Dienstag liefen laut eines Sprechers der Feuerwehr Reutlingen noch Dutzende Einsätze in Folge der Unwetter.


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Auch im Kreis Calw waren Einsatzkräfte am Abend gefordert. Sie rückten etwa in der Gemeinde Altensteig wegen überfluteter Straßen, überlaufender Gullys und Erdrutschen aus. Am Fluss Nagold wurde nach Angaben eines Polizeisprechers eine Mauer über einige Meter weggerissen. Der Starkregen flutete auch die Gemeinde Bösingen im Kreis Rottweil. Aufnahmen im Netz zeigen, wie Autos in den Eis- und Wassermassen versinken.

Zuvor hatte der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor „teils extremem Unwetter“ im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb und vor Hagelkörnern mit einem Durchmesser von bis zu fünf Zentimetern gewarnt.

Wetterdienst warnt vor weiteren Unwettern

Eine Sprecherin des Deutschen Wetterdienstes (DWD) erklärte am Dienstagmorgen, dass noch kein Ende des Unwetters in Sicht sei. Zwar sei das aktuelle Unwetter, das sich über Baden-Württemberg und Bayern formiert habe, nun teilweise nach Tschechien gezogen, doch die Wetterlage bleibe komplex. Immer wieder komme es zu neuen Unwetterlagen. Vor allem der Starkregen und die Sturmböen seien weiterhin ein Problem.

Bereits ab dem Nachmittag gegen 14.00 Uhr kann es im Südwesten laut den Wetterexperten erneut zu schweren Gewittern mit heftigem Starkregen mit bis zu 40 Litern pro Quadratmeter und Sturmböen mit bis zu 85 Kilometern pro Stunde kommen. Auch Hagel mit Durchmesser von bis zu zwei Zentimetern sei möglich. Lokal könnten die Unwetter auch stärker ausfallen. Gegen Abend sollen sich die Gewitter dann abschwächen. Bereits in den vergangenen Tagen waren mehrere schwere Gewitter über den Südwesten gezogen und hatten zahlreiche Schäden in weiten Teilen des Landes hinterlassen.

Blitz und Donner auch in anderen Bundesländern

Auf zwei Autobahnen in Rheinland-Pfalz kam es bei heftigen Regenfällen zu Unfällen mit Verletzten. Auf der A3 und der A48 gab es am späten Nachmittag im Bereich der Autobahnpolizei Montabaur insgesamt sieben Unfälle, wie die Polizei mitteilte. Dabei wurde ein Mensch schwer verletzt, drei weitere erlitten leichte Verletzungen. Insgesamt seien zwölf Fahrzeuge in die Unfälle verwickelt gewesen.

Auch über Teile Hessens zogen am Abend Unwetter mit Blitz und Donner und viel Regen hinweg. Betroffen war zunächst insbesondere Südhessen. Bei Lützelbach im Odenwald wurde nach Angaben der Polizei wegen umgestürzter Bäume eine Landesstraße gesperrt. In Michelstadt wurde ein Gullydeckel hochgespült, auf einer Kreisstraße landete Geröll auf der Fahrbahn. In Dieburg schlug ein Blitz in ein Dach ein.

Auch in der nordrhein-westfälischen Stadt Bocholt mussten der Feuerwehr zufolge zahlreiche Keller ausgepumpt und Bäume beseitigt werden. Insgesamt hab es bis Mitternacht 119 Einsatzstellen in der Stadt gegeben.

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