Unwetter in Baden-Württemberg: Viele Einsätze
Wochenlang ist es knochentrocken gewesen in Baden-Württemberg, dann kommt der Regen mit voller Wucht. Keller laufen voll, Blitze schlagen ein, die Feuerwehr ist mächtig unterwegs. Auch in Heilbronn und der Region waren am Freitagabend Feuerwehren unterwegs.

Schwere Gewitter und Starkregen haben in Baden-Württemberg für einen ungemütlichen Start ins Wochenende gesorgt. Nach einem Blitzeinschlag in Weingarten bei Karlsruhe ging in der Nacht zum Samstag (27. August) eine Lagerhalle in Flammen auf, wie die Feuerwehr mitteilte. Kräfte aus umliegenden Regionen rückten zu dem Einsatz aus, kamen aber nur schwer voran, da die Straßen wegen des Unwetters schwer zu befahren waren. Umliegende Häuser wurden sicherheitshalber evakuiert.
Polizeiangaben zufolge waren bei dem Großbrand mehr als 250 Kräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst im Einsatz. Verletzt wurde niemand. «Der entstandene Sachschaden kann derzeit noch nicht beziffert werden, könnte aber in die Millionen gehen», heißt es in einer ersten Bilanz der Polizei.
Wegen Wassermassen und Geröll auf der Fahrbahn sperrte die Polizei am Freitagabend die Anschlussstelle Pforzheim-Ost der Autobahn 8 in Richtung Stuttgart. Der rechte Fahrstreifen wurde zudem für mehrere Stunden gesperrt, da sich Schlamm ausbreitete. Verletzt wurde niemand. Zeitweise bildete sich ein Stau von bis zu fünf Kilometern.
Aquaplaning-Unfall bei Ludwigsburg
Auf der A 81 nahe Ludwigsburg sind drei Menschen bei einem Aquaplaning-Unfall verletzt worden. Ein 51 Jahre alter Fahrer geriet am Freitagabend mit seinem Wagen auf der nassen Straße ins Schleudern, prallte links in die Leitplanke und drehte sich mehrfach um die eigene Achse. Rettungskräfte brachten die Insassen in Krankenhäuser.
In der Rhein-Neckar-Region rückte die Feuerwehr am Freitagabend zu mehr als 350 Einsätzen aus, wie ein Sprecher am Samstagmorgen mitteilte. In der Region rund um Konstanz wurden Keller, Straßen sowie Unterführungen geflutet und Kanaldeckel aus Abwasserschächten gespült. Verletzt wurde niemand. In Zell am Harmersbach (Ortenaukreis) sackte ein Hang auf eine Straße ab und Straßenzüge wurden überflutet, wie ein Sprecher mitteilte. In weiteren Regionen stürzten Bäume und Bauzäune um.
Gewitter verlaufen in der Region Heilbronn zunächst glimpflich
Sommergewitter zogen am Freitagabend auch über Heilbronn und die Region hinweg. Nach bisherigen Erkenntnissen vom Freitagabend verliefen sie bis gegen 20.30 Uhr äußerst glimpflich. Zwölf Einsätze in zehn verschiedenen Orten des Landkreises zählte Fabian Müller, Kommandant der Berufsfeuerwehr Heilbronn.
In der Hauptwache sitzt die Integrierte Leitstelle, die alle Notrufe aus der Stadt und dem Landkreis Heilbronn entgegennimmt. Schwerpunkt der Einsätze sei im nord-östlichen Landkreis gewesen. Hier und da drang Wasser in ein Gebäude ein, mancher Baum stürzte um. In Widdern beispielsweise stürzte ein Baum auf die Landesstraße L1025 Richtung Möckmühl-Ruchsen, sagte Widderns Kommandant Patrick Ehrhardt. Er berichtete ebenfalls von einem Sommergewitter und einem Landregen.
Müller erwartete für die Nacht auf Samstag Starkregen. Die Besetzung der Leitstelle und die Zahl der Einsatzkräfte wurden vorsorglich hochgefahren. Torsten Rönisch, Kreisbrandmeister im Hohenlohekreis, meldete: keine Einsätze.
Auch am Samstag sind Gewitter möglich
Der Deutsche Wetterdienst rechnet am Samstagnachmittag mit weiteren Gewittern und unwetterartigem Starkregen. Am Abend soll es im Nordwesten des Landes trocken bleiben. Am Sonntag erwarten die Wetterexperten einen Mix aus Sonne und Wolken. Im Laufe des Tages soll es jedoch schauern und gewittern. Die Höchsttemperaturen liegen am Wochenende bei 20 bis 27 Grad.

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