SEK nimmt Reichsbürgern in Boxberg-Bobstadt Tiere ab
Schon einmal war der mutmaßliche Reichsbürger aufgefallen als er auf Polizeikräfte schoss. Nun kam es erneut zu einem Polizeieinsatz auf seinem Grundstück.
Im Frühjahr hatte ein mutmaßlicher Reichsbürger in Boxberg-Bobstadt im Main-Tauber-Kreis auf Polizeikräfte eines Spezialeinsatzkommandos geschossen – jetzt am Donnerstag, 3. November, gab es auf dem Grundstück desselben Wohnhauses erneut einen größeren Polizeieinsatz.
Diesmal ging es nach Angaben des zuständigen Landratsamts um Verstöße gegen das Tierschutzgesetz. Unter Mitwirkung des Halters der Tiere und „ohne nennenswerte Störungen“ wurden nach Angaben eines Behördensprechers für zahlreiche Tiere neue Unterbringungen gefunden, unter anderem in Tierheimen.
Hunde, Rinder, Enten: Tiere beschlagnahmt
Bei den beschlagnahmten Tieren handelte es sich demnach um sieben Hunde der Rasse Boerboel – eine südafrikanische Wachhunde-Rasse, auch Bauerndoggen genannt –, 14 Rinder, 36 Schafe, 18 Hühner, zwei Enten, sechs Pfauen und eine Katze. Wie der Sprecher des Landratsamts weiter erklärte, habe das Veterinäramt Tierhaltungen zu überwachen und ergreife bei Verstößen geeignete Maßnahmen. In schwerwiegenden Fällen bedeute das – wie hier geschehen – die Wegnahme der Tiere und könne auch eine Untersagung der Haltung nach sich ziehen.
Der Mann, der im April mit einer vollautomatischen Waffe auf 14 Polizisten geschossen haben soll, sitzt indes weiterhin in Untersuchungshaft. Das teilte die Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe mit. Wie eine Sprecherin am Freitag sagte, dauerten die Ermittlungen gegen ihn an. Dem mutmaßlichen Reichsbürger wird versuchter Mord in fünf Fällen vorgeworfen. Sogenannte Reichsbürger lehnen den deutschen Rechtsstaat ab. Die Generalbundesanwaltschaft hatte sich des Vorgangs in Bobstadt damals aufgrund der „besonderen Bedeutung der Sache“ angenommen.