Tödliche Messerattacke an Gymnasium in St. Leon-Rot: Schulleiter äußert sich
Nach der tödlichen Messerattacke an einem Gymnasium in St. Leon-Rot, gibt es am Freitagnachmittag ein Statement. Der Schulleiter erklärt, wie es an der Schule nun weitergeht.

Einen Tag nach der Gewalttat am Löwenrot-Gymnasium in St. Leon-Rot (Rhein-Neckar-Kreis) kommen immer neue Details ans Licht. Am Donnerstagvormittag hat ein 18-Jähriger seine gleichaltrige Mitschülerin mit einem Messer attackiert. Das Mädchen starb kurz darauf, während der Tatverdächtige flüchtete. Die Ermittler gehen von einer Beziehungstat aus. Die Heilbronner Stimme berichtete über die Gewalttat in St. Leon-Rot. Am Freitagmittag wurde Haftbefehl wegen Mordes gegen den 18-Jährigen erlassen. Noch am Nachmittag soll es ein Statement des Schulleiters sowie von Vertretern der Gemeinde St. Leon-Rot geben, wie "SWR" berichtet. Geplant ist der Termin für 15 Uhr.
Um kurz nach 15 Uhr geht das Statement los. Es wird keine Pressekonferenz, sondern explizit Statements geben, wird zu Beginn erklärt. Angaben zur Tat und Hintergründen werden nicht gemacht, da die Ermittlungen laufen. Zunächst leitet ein hinzugezogener Krisenkommunikationsexperte aus Frankfurt die kleine Presserunde ein. Er stellt die beiden Protagonisten vor, den Schulleiter des Löwenrot-Gymnasiums Dr. Dirk Lutschewitz und die stellvertretende Bürgermeisterin von St. Leon-Rot Anneliese Runde.
Nach tödlicher Gewalttat in St. Leon-Rot: Schrittweise Rückkehr zum Unterricht an Schule
Der Schulleiter trat zuerst vor. Mit hörbar mitgenommener Stimme sprach er sein Beileid aus, erklärte: "Der gestrige Tag erschüttert uns alle sehr, er macht uns tief betroffen, fassungslos." Die Schule wolle sich die Zeit nehmen, gemeinsam zu trauern. Eine Rückkehr zur Normalität sei kaum möglich. "Wir versuchen, schrittweise zurück in den Alltag zu finden", so Lutschewitz, der den Schülerinnen und Schülern gruppenweise ermöglichen will, sich über das Geschehen auszutauschen und es zu verarbeiten. Wann der Unterricht wieder weitergeht, ist nicht sicher. Möglich, dass am Dienstag oder Mittwoch nach dem tödlichen Messerangriff auch wieder schrittweise Unterricht stattfindet am Löwenrot-Gymnasium.
Ähnlich läuft das Statement der stellvertretenden Bürgermeisterin ab. Beide loben die Helfer von Polizei, Feuerwehr, Seelsorge, Rettungsdienst und Co.. Es sei eine sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit gewesen, sehr professionell, beschreibt Schulleiter Lutschewitz. Eine Trauerfeier ist ebenfalls geplant, allerdings stehen Ort und Termin noch nicht fest. Runde erklärt in ihrem Statement, dass das Geschehene ein Schock für die Schulgemeinschaft, die gesamte Gemeinde St. Leon-Rot und darüber hinaus ist.
Schüler hat Feueralarm ausgelöst – St. Leon-Rot nach Gewalttat unter Schock
Der Krisenexperte griff nach den beiden Statements nochmal das Thema Strafanzeige auf. Die tote Schülerin hatte im November wohl Strafanzeige gegen den mutmaßlichen Täter gestellt. Diese gab es, wurde am Freitagnachmittag nochmal bestätigt. Zwischen Polizei und Schule wurde demnach wohl "sehr verantwortungsbewusst" abgewogen, wie vorgegangen wird. "In den letzten Wochen war der Eindruck, dass sich die Dinge wieder beruhigt haben", so der Krisenexperte, der aber auch sagt, dass es eine 100-prozentige Sicherheit nicht gibt.
Nachfragen im Anschluss an die Statements des Schulleiters und der stellvertretenden Bürgermeisterin von St. Leon-Rot wurden vehement abgeschmettert. Eines rutscht dann aber doch noch heraus: Es wurde der Feueralarm ausgelöst, nicht der Amokalarm. Wie der Kommunikationsexperte, den die Schule angeheuert hat, erklärte, habe seiner Meinung nach der Schüler, der den Feueralarm auslöste, alles richtig gemacht. Ergänzungen zum Schüler wollten die Verantwortlichen keine machen, außer, dass es sich dabei nicht um den Tatverdächtigen handelte.