Explosion in Stuttgart verwandelt Wohngebiet in Trümmerfeld - Vermisste Frau tot geborgen
Mitten in der Nacht zu Montag (06.03.23) ein ohrenbetäubender Knall im Stuttgarter Westen. Ein Gebäude stürzt teilweise ein, Einsatzkräfte kämpfen gegen Flammen. Am Abend wird eine vermisste Frau tot geborgen.

Erst mit der Morgendämmerung ist das ganze Ausmaß der Zerstörung zu sehen: Die eine Hälfte eines Wohnhauses gibt es nicht mehr. Sie ist durch eine Explosion weggerissen, überall liegt Schutt, Trümmerteile sind rundum verteilt. Vor dem Haus ein ausgebranntes Fahrzeugwrack. Einsatzkräfte kämpfen gegen die Flammen in diesem Wohngebiet im Stuttgarter Westen. Mehrere Menschen werden verletzt. Am Montagabend (06.03.23) wird eine 85 Jahre alte Frau tot geborgen. Sie galt zuvor als vermisst.
Was ist passiert?
Um 3 Uhr morgens explodiert in der Stuttgarter Köllestraße ein Gebäude. Teile davon stürzen ein. Eine Familie mit zwei Kindern, die in dem zerstörten Haus gewohnt hatte, wird zum Glück nur leicht verletzt, sagt eine Polizeisprecherin. Der 56 Jahre alte Vater, seine 55-Jährige Frau sowie ihr 11 Jahre alter Sohn und die 13-jährige Tochter können sich nach Angaben der Feuerwehr selbst aus dem Haus retten.
Der rechte Teil des Gebäudes sei komplett zerstört, der linke stark beschädigt worden, sagte ein Polizeisprecher. Die umliegenden Häuser wurden teilweise evakuiert. Rund 60 Bewohnerinnen und Bewohner konnten nach einiger Zeit wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Am späten Nachmittag wurde auch Innenminister Thomas Strobl (CDU) am Unglücksort erwartet.
Ursache für Explosion noch unklar
Offizielle Angaben zur Ursache der Explosion gab es zunächst nicht. Vermutlich ist eine Gasexplosion der Grund für das Feuer. «Von dem Lärm, von dem Knall bin ich aufgewacht», sagte ein Anwohner. «Kurz danach hat es gebrannt. Wir haben sofort die Feuerwehr gerufen.»
Ein Feuerwehrsprecher sagte, den Einsatzkräften habe sich ein Bild der Zerstörung geboten. Ein Großteil des Gebäudes habe da schon in Trümmern gelegen. Die Hitzeentwicklung sei so stark gewesen, dass in Nachbargebäuden die Rollläden geschmolzen seien. Infolge der Druckwelle der Explosion seien zudem viele Fensterscheiben zu Bruch gegangen.
Ein Bild der Zerstörung
Das Feuer sei mittlerweile noch nicht gelöscht, aber unter Kontrolle. Er sprach von 150 Einsatzkräften vor Ort. Gas und Strom seien im betroffenen Gebiet abgeschaltet worden. Mit Blick auf die Personen, die sich aus dem eingestürzten Haus haben retten können, sagte der Sprecher: «Hier waren sicherlich viele Schutzengel im Einsatz.»
«Was für ein Unglück in meinem Wahlkreis in #Stuttgart-West», schrieb Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) auf Twitter. «Ich drücke die Daumen, dass die Vermisste schnell und wohlauf gefunden wird. Den Verletzten wünsche ich schnelle und gute Genesung.»