Flucht vor Polizei: Mutmaßlicher Automatensprenger verursacht schweren Unfall auf der A6
Nach einem Unfall war die A6 zwischen Bad Rappenau und Heilbronn in beide Fahrtrichtungen über Stunden komplett gesperrt. Ein Auto war entgegengesetzt auf die Autobahn aufgefahren und mit einem Transporter kollidiert. Der Autofahrer war mutmaßlich bei der Sprengung eines Geldautomaten beteiligt.

Am frühen Samstagmorgen kam es in Wiernsheim (Enzkreis) gegen 2 Uhr zu einer Geldautomatensprengung. Laut einer Pressemitteilung des Landeskriminalamts Baden-Württemberg flüchteten drei Tatverdächtige in einem dunkelgrauen VW Golf 8R. Die alarmierte Polizei fahndete nach den Tätern und lokalisierte sie gegen 2.40 Uhr im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Heilbronn. Die Anhaltesignale der Polizei ignorierten die Täter.
Die Polizeistreifen kamen aus unterschiedlichen Richtungen und waren den mutmaßlichen Geldautomatensprengern schon seit einer Stunde auf den Fersen, teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Heilbronn auf Nachfrage mit. An der Anschlussstelle Sinsheim-Steinsfurt wollten die Insassen des Golf auf die A6 auffahren. Doch eine Streife versperrte die Auffahrt. Die mutmaßlichen Täter rammten mit dem Fluchtfahrzeug den Streifenwagen und fuhren in entgegengesetzter Richtung auf die A6 auf. Die Polizisten nahmen im gerammten Streifenwagen die Verfolgung auf und wurden durch weitere Streifen unterstützt.
Unfallstelle weiträumig abgesperrt – LKA hat Ermittlungen aufgenommen
Beim Parkplatz Bauernwald parkte der Golf. Zwei der Insassen flüchteten zunächst zu Fuß vor den angerückten Streifen. Der Fahrer des VW Golf 8R flüchtete mehrere Kilometer auf der A6 in entgegengesetzter Fahrtrichtung, heißt es weiter in der Pressemitteilung. Auf Höhe von Heilbronn-Biberach prallte er frontal in einen Kleintransporter. Dabei wurde ein 45-jähriger und ein 47-jähriger Mann sowie der Fahrer des Golf schwer verletzt.
Im Tatfahrzeug stellten die Beamten Sprengstoff fest. Bürger nahmen nach Informationen der Heilbronner Stimme eine Explosion aus Richtung Autobahn wahr. Der Entschärfungsdienst des Landeskriminalamts konnte ein Sprengstoffpaket aus dem Fahrzeug bergen und entschärfen. Vermutlich rührten daher die Explosionsgeräusche.
In Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Karlsruhe - Außenstelle Pforzheim und den Polizeipräsidien Pforzheim und Heilbronn übernahm das Landeskriminalamt die Ermittlungen. Die zwei zu Fuß geflüchteten 21-jährigen Tatverdächtigen werden im Verlauf des Wochenendes dem Haftrichter vorgeführt. Beide Tatverdächtige sind niederländische Staatsangehörige mit nordafrikanischem Migrationshintergrund.