Polizei stoppt zwei Autorennen in Heilbronn
Bundesweit sorgen illegale Autorennen immer wieder für Schlagzeilen. Die Heilbronner Polizei hat nun einen AMG-Fahrer, einen Audi- und zwei VW-Fahrer ins Visier genommen. Ein Fahrer ist noch flüchtig.
Aufheulende Motoren, quietschende Reifen und mit einem Affenzahn - vier Autofahrer sind am vergangenen Wochenende durch die Heilbronner Innenstadt gerast. Polizeistreifen nahmen die Verfolgung auf. Sie stoppten zwei illegale Autorennen. Drei Fahrern droht eine Anzeige. Ein vierter entkam. Die Polizei habe aber einen Ermittlungsansatz, um die Identität des flüchtigen Fahrers festzustellen, sagt Polizeisprecherin Annika Grundbrecher. Das Kennzeichen des Pkw liege vor.
Polizei fährt 140 km/h, um an den Rasern dranzubleiben
Das erste illegale Autorennen bemerkten Polizisten am Sonntag gegen 1.15 Uhr. Der Polizei zufolge befand sich eine Streife in der Allee, als ihr zwei Autos aufgrund ihrer rasanten Fahrweise auffiel. Die 23 und 28 Jahre alten Fahrer eines VW Golf und eines VW Passat wendeten laut Polizei im Kreuzungsbereich "Am Wollhaus" und Wollhausstraße und fuhren auf der Allee in Richtung Theater. Zunächst hielten die Fahrer an einer roten Ampel. Als diese auf Grün umschaltete, beschleunigten beide Fahrzeuge so stark, dass das Durchdrehen der Reifen und das Heulen der Motoren deutlich zu hören gewesen sei.
Die Streife verfolgte beide Autos. Die Polizei erreichte nach eigenen Angaben kurzzeitig bis zu 140 Kilometer pro Stunde, um überhaupt zu den Fahrzeugen aufschließen zu können. Am Ende der Allee seien die Autos gestoppt worden. Die Polizisten nahmen dem 23- und dem 28-Jährigen sofort die Führerscheine ab.
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort
"Die Beamten haben speziell ein Auge auf solche Rennen", sagt Grundbrecher. Die Polizei sei für das Phänomen sensibilisiert. Es kommt darauf an, zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle zu sein, "ohne sofort von den Rasern entdeckt zu werden". Zuletzt sorgte ein tödlicher Unfall im Februar in der Wollhausstraße für Aufsehen, bei dem ein 42-jähriger Familienvater starb. Der mutmaßliche, 20 Jahre alte Unfallverursacher sitzt in Untersuchungshaft. Er soll in seinem BMW mehr als doppelt so schnell wie erlaubt unterwegs gewesen sein. Gegenstand der Ermittlungen ist auch, ob sich der BMW-Fahrer möglicherweise an einem Autorennen beteiligt hat.
AMG und Audi mit gefährlicher Fahrweise
Das zweite Rennen am Wochenende stoppten Polizisten in der Nacht auf Montag. Eine Streife fuhr kurz nach Mitternacht auf der Oststraße. An der Kreuzung zur Weinsberger Straße fiel ihr ein AMG C43 auf, der mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit und lauten Motorgeräuschen in die Oststraße einbog. Die Polize fuhr dem AMG hinterher.
Die Beamten beobachteten, dass ein Audi parallel zum AMG fuhr. Beide Autos sollen mit überhöhter Geschwindigkeit ein Rennen gefahren sein. An der Kreuzung zur Karlstraße und weiter zur Moltkestraße seien unbeteiligte Autos über die Rechtsabbiegespur und durch gefährliche Fahrmanöver überholt worden. Als die Fahrer die Polizei hinter sich bemerkten, flüchteten sie. Der 24 Jahre alte AMG-Fahrer sei bei der Wollhausstraße gestoppt worden. Der Audi, dessen Kennzeichen vorliegt, fuhr Richtung Lerchenstraße davon. Zeugen werden gebeten, sich unter 07131 74790 beim Polizeirevier Heilbronn zu melden.