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Bilanz nach Großbrand
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Nach Scheunenbrand in Forchtenberg: Einsatzkräfte müssen Tierkadaver bei starker Hitze bergen

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Eine Scheune gerät am Montagabend in Forchtenberg in Vollbrand, die Feuerwehr rückt zum Großeinsatz aus. Auch am Dienstag gab es noch einiges zu tun – der Kreisbrandmeister richtet seinen Dank an die zahlreichen Helfer.

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Bis in die Morgenstunden stiegen über Forchtenberg am Dienstag dichte Rauchwolken empor. Am Montagnachmittag hatte der Brand auf einem landwirtschaftlichen Anwesen zum Großeinsatz der Feuerwehr und zu Meldungen in diversen Warn-Apps geführt. Der Brand und auch die Glutnester im Heu sind gelöscht. Die Aufräumarbeiten gestalteten sich jedoch als schwierig. Tote Tierkadaver bei einer derartigen Hitze zu bergen, "ist nicht das angenehmste", erklärt Kreisbrandmeister Torsten Rönisch. Den zahlreichen Helfern möchte er seinen Dank aussprechen. 

Scheune in Forchtenberg gerät in Vollbrand: Ermittler ziehen erste Schadensbilanz

Die Bilanz nach dem Einsatz steht am Dienstag bereits fest: 14 tote Rinder, ein verletzter Mitarbeiter und ein Schaden, der wohl etwa eine halbe Million Euro beträgt, hatte der Großbrand verursacht. Zuvor war die Polizei noch von rund 20 toten Tieren ausgegangen. Gegen die Mittagszeit sollen auf dem Hof in dem Forchtenberger Teilort Ernsbach Heuballen in Brand geraten sein. Gegen 16.55 Uhr rückten Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei aus, beim Eintreffen stand eine Halle in Brand, in der sich Rinder, mehrere Maschinen, Heuballen und diverse Werkzeuge befanden. Ein Mitarbeiter verletzte sich bei dem Versuch, das Feuer zu löschen. Der Mann musste mit Brandverletzungen im Krankenhaus behandelt werden.


Der Eigentümer des landwirtschaftlichen Betriebs sei beim Ausbruch des Feuers nicht zu Hause gewesen, sagte eine Polizeisprecherin. Die Warn-App „Katwarn“ schlug gegen 18.15 Uhr Alarm, warnte vor „starker Rauchgasentwicklung“. Auch die Nina-Warn-App schlug an.

Heulager in Flammen: Herausfordernde Löscharbeiten für Feuerwehr in Forchtenberg

Das Löschen des brennenden Stalls und des Heulagers gestaltete sich aufwendig, wie Kreisbrandmeister Rönisch erklärt. Zunächst bezogen die Einsatzkräfte Wasser aus dem Hydrantennetz, dann verlegten die Feuerwehrleute Leitungen in öffentliche Gewässer. Zusätzlich forderten sie zwei „Abrollbehälter Wasser“ von den Feuerwehren Heilbronn und Bad Friedrichshall an. Es wurde verhindert, dass Flammen auf weitere Ställe und Lager sowie auf das Wohngebäude übergreifen. Danach wurde Rönisch zufolge das Heu auseinander gezogen und die Glutnester gelöscht.

Nach Scheunen-Brand: Rauchwolken auch am Dienstag in Forchtenberg noch sichtbar

Montagabend hatte die Feuerwehr den Brand nahezu gelöscht, Rauchwolken waren jedoch noch bis Dienstagmorgen um etwa sieben Uhr zu sehen. „Eine Brandwache aus neun Personen war die Nacht über vor Ort“, erklärt Rönisch. Gegen neun Uhr am Dienstagmorgen entwarnten dann die Warn-Apps.

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Eine weitere Aufgabe für die Helfer war es, den neben dem Gebäude fließenden Kocher auf Kontaminierung durch Löschwasser zu prüfen. „Das haben wir mehrmals gemacht,“ so Rönisch. Die Befunde waren stets unauffällig. Die Brandursache ist noch ungeklärt und sei Bestandteil der noch andauernden Ermittlungen, so die Polizei. Ersten Schätzungen zufolge könnte sich der finanzielle Schaden auf 400.000 bis 600.000 Euro belaufen.

Rettungskräfte bei starker Hitze in Forchtenberg im Einsatz: "Tote Tiere zu bergen ist nicht das angenehmste"

Im Einsatz waren rund 100 Kräfte aus der Region, dazu zahlreiche Helfer des Rettungsdienstes und des DRK sowie des Technischen Hilfswerks. Der Einsatz wurde am gestrigen Dienstag um 15.30 Uhr beendet, berichtet Rönisch. „Wir haben den Stall abgebrochen und die Tiere herausgenommen“, erklärt er. „Dabei wurden unsere Leute medizinisch überwacht, bei diesen hohen Temperaturen tote Tiere zu bergen ist nicht das angenehmste.“

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Die Kadaver der 14 Tiere wurden in die Tierentsorgungsanlage nach Schwäbisch Hall gebracht. „Wir hätten die Rinder gerne gerettet“, so Rönisch, „aber als wir kamen, hat der Stall schon lichterloh gebrannt.“ Eine positive Sache möchte Rönisch auch berichten: die Hilfsbereitschaft der Forchtenberger. „Ich möchte, auch im Namen meiner Kollegen, allen danken, die Kuchen und Getränke gebracht haben. Das zeigt, der Hohenlohekreis hält zusammen“, sagt er stolz.

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