Großer Versprecher in Rede
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US-Präsident Biden stellt Selenskyj als "Präsident Putin" vor – Patzer bei Nato-Gipfel

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Beim Abschluss des Nato-Gipfels in Washington passieren dem US-Präsidenten Joe Biden gleich mehrere große Patzer. Selenskyj kündigt er als „Präsident Putin“ an – seine Vizepräsidentin nennt er Trump.


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Patzer erlaubte sich US-Präsident Joe Biden zuletzt immer wieder – doch nun passierte dem 81-Jährigen ein schlimmer Versprecher. Es ist der letzte große Programmpunkt des US-Präsidenten mit seinen ausländischen Kollegen beim Nato-Gipfel in Washington: ein gemeinsamer Auftritt mit ihnen und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

Mithilfe eines Teleprompters hat Biden gerade eine kurze Ansprache erfolgreich über die Bühne gebracht und will nur noch Selenskyj das Pult überlassen, da sagt der 81-Jährige diesen Satz: "Nun übergebe ich das Wort an den Präsidenten der Ukraine, der ebenso viel Mut wie Entschlossenheit besitzt. Meine Damen und Herren: Präsident Putin."

US-Präsident Biden stellt Selenskyj als "Präsident Putin" vor – Bundeskanzler Olaf Scholz ist perplex

Schräg hinter Biden stehen aufgereiht Staats- und Regierungschefs anderer Nato-Staaten. Bundeskanzler Olaf Scholz schaut perplex, EU-Ratspräsident Charles Michel schielt ungläubig zur Seite. Andere klatschen verkrampft.

Noch während sich der US-Präsident vom Rednerpult wegdreht, bemerkt er den Fehler, korrigiert sich und versucht es mit dem Scherz, er sei einfach so sehr darauf konzentriert, Putin zu besiegen. Dazu lächelt er schief.

US-Präsident Joe Biden spricht auf einer Pressekonferenz nach dem Nato-Gipfel in Washington.
US-Präsident Joe Biden spricht auf einer Pressekonferenz nach dem Nato-Gipfel in Washington.  Foto: Matt Rourke

Selenskyj, der neben ihm auf der Bühne steht, kontert gnädig und in Anspielung auf Putin: "Ich bin besser." Die peinliche Verwechslung ist allerdings nur der Vorgeschmack auf eine Pressekonferenz Bidens, die kurz darauf folgt und nachhallen dürfte.

Biden verwechselt nicht nur Selenskyj mit Putin – nächster Patzer kommt direkt

Es ist die erste Solo-Pressekonferenz des mächtigsten Mannes der Welt seit langem. Und der Demokrat, der seit seinem Wahlkampfdesaster im TV-Duell gegen Donald Trump verzweifelt darum kämpft, seine Präsidentschaftskandidatur zu retten, soll sich hier beweisen. In der ersten Reihe sitzen nebeneinander Außenminister Antony Blinken, Verteidigungsminister Lloyd Austin und Bidens Nationaler Sicherheitsberater, Jake Sullivan. Die Anspannung ist ihnen anzusehen. Der Druck auf den US-Präsidenten steigt

Sein Auftaktstatement liest Biden, wie bei den allermeisten seiner Auftritte, von Telepromptern ab, weitgehend unfallfrei. Er räuspert sich viel – auch das ist bei ihm nicht ungewöhnlich – und stolpert nur ab und zu über ein paar Buchstaben. 

Doch gleich bei der ersten Frage passiert ihm ein Patzer, der in der Rangliste der Versprecher direkt hinter Selenskyj-Putin kommt: Er verwechselt den Namen seiner Stellvertreterin Kamala Harris mit dem seines republikanischen Herausforderers und Erzrivalen Donald Trump. Ausgerechnet. 

 

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Ein Journalist fragt Biden, was er über die Chancen von Harris denkt, Trump bei der Präsidentenwahl zu schlagen, falls er selbst ausfallen sollte und sie für die Demokraten ins Rennen ginge. Biden antwortet: ""Sehen Sie, ich hätte Vizepräsident Trump nicht als Vizepräsidentin gewählt, wenn ich nicht denken würde, dass sie für das Amt des Präsidenten qualifiziert ist." In der ersten Reihe zuckt Blinken in diesem Moment fast unmerklich zusammen. 

Biden denkt nicht an einen Rücktritt: "Ich muss diesen Job zu Ende bringen"

Die nächsten Fragen bei Bidens Presseauftritt fallen ähnlich brutal aus: Ein Journalist will von Biden wissen, ob seine ständigen Fauxpas, auch auf der Weltbühne wie beim Nato-Gipfel, nicht allmählich dem Ansehen der Vereinigten Staaten schaden. Mehrere Regierungschefs wurden dort vor Kameras auf den Zustand ihres US-Kollegen angesprochen und mussten für ihn in die Bresche springen. 

Eine andere Reporterin fragt den US-Präsidenten, ob er nicht Angst um sein politisches Vermächtnis habe, wenn er unbeirrt von der Debatte um seine geistige Fitness weitermache. Doch Biden gibt sich trotzig. Es gehe ihm nicht um sein Vermächtnis. "Ich möchte die Arbeit, die ich begonnen habe, zu Ende bringen", sagt er. Und: "Ich glaube, ich bin die am besten qualifizierte Person für den Job." Joe Biden ist nur noch ein älterer Herr mit schlechtem Gedächtnis, meint unser Autor Thomas Spang

Biden rattert politische Errungenschaften seiner Amtszeit herunter und schiebt nach, es gebe noch so viel zu tun. "Ich muss diesen Job zu Ende bringen, denn es steht so viel auf dem Spiel." Er warnt vor Trump und macht immer wieder deutlich, dass er nicht vorhat, beiseitezutreten. Nur wenn er langsamer würde und seine Arbeit nicht erledigen könne, dann wäre dies ein Zeichen dafür, dass er aufhören sollte, argumentiert er. "Aber dafür gibt es bisher keine Anzeichen – keine."

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