„Die Ukraine ist nicht allein“ – Stimmen aus der Politik nach Eklat im Weißen Haus
Der US-Präsident Donald Trump wirft Wolodymyr Selenskyj bei einem Treffen aus dem Weißen Haus. Die Situation sorgte für Schlagzeilen – und klare Reaktionen aus der Politik.
Hitzige Szenen spielten sich am Freitag im Weißen Haus ab: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj war eigentlich zu Besuch gekommen, um ein Abkommen über seltene Erden mit Donald Trump zu unterzeichnen. Doch das Treffen endete mit einem Eklat. Trump beschuldigte Selenskyj, nicht dankbar genug zu sein und „einen Dritten Weltkrieg“ zu provozieren. Am Abend äußerten sich bereits einige Politiker zu dem Vorfall, darunter auch der Kanzlerkandidat der CDU, Friedrich Merz.
Friedrich Merz nach Trump-Eklat: Angreifer niemals mit Opfer verwechseln
Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hat der Ukraine allgemein die weitere Unterstützung Deutschlands zugesagt, nachdem US-Präsident Donald Trump mit dem Entzug der amerikanischen Hilfe gedroht hat. Merz wandte sich auf der Plattform X direkt an den ukrainischen Präsidenten: «Lieber Wolodymyr Selenskyj», schrieb er, «wir stehen der Ukraine in guten wie in schwierigen Zeiten zur Seite. Wir dürfen in diesem schrecklichen Krieg niemals Angreifer und Opfer verwechseln.»
Zuspruch aus der EU-Kommission: Ursula von der Leyen bestärkt Selenskyj
Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach dem Eklat bei dessen US-Besuch zugesichert, weiter an einem gerechten Frieden zu arbeiten. «Wir werden weiterhin mit Ihnen für einen gerechten und dauerhaften Frieden arbeiten», schrieb von der Leyen auf der Plattform X.
An Selenskyj gerichtet schrieb sie: «Sie sind nie allein.» Zugleich sprach sie dem ukrainischen Präsidenten, dessen Land seit drei Jahren von Russland angegriffen wird, weiter Mut zu: «Seien Sie stark, seien Sie mutig, seien Sie furchtlos.»
Bundesaußenministerin Baerbock twittert: „Die Ukraine ist nicht allein“
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat der Ukraine nach dem Eklat beim USA-Besuch ihres Präsidenten die unverbrüchliche Solidarität Deutschlands und Europas versichert. «Die Ukraine ist nicht allein», schrieb sie auf ausschließlich auf Englisch auf der Plattform X. «Deutschland steht gemeinsam mit unseren europäischen Verbündeten an der Seite der Ukraine – und gegen die russische Aggression. Die Ukraine kann auf unerschütterliche Unterstützung aus Deutschland, Europa und darüber hinaus bauen. Ihre Verteidigung der Demokratie und ihr Streben nach Frieden und Sicherheit sind unsere.»
Zuspruch auch aus Frankreich: Macron sieht Russland als Aggressor
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat nach dem Eklat beim US-Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Respekt für die kämpfenden Ukrainer eingefordert. «Ich denke, es war richtig, dass wir alle vor drei Jahren der Ukraine geholfen und Russland sanktioniert haben und dies auch weiterhin tun werden», sagte Macron vor Medienvertretern.
«Und wenn ich wir sage, dann meine ich die Vereinigten Staaten von Amerika, die Europäer, die Kanadier, die Japaner und viele andere, und dass man allen, die geholfen haben, dafür danken sollte», fuhr er fort. «Und dass man diejenigen respektieren muss, die von Anfang an gekämpft haben, weil sie für ihre Würde, ihre Unabhängigkeit, ihre Kinder und für die Sicherheit Europas kämpfen. Das sind einfache Dinge, aber sie sind gut, um in solchen Momenten daran erinnert zu werden.» Russland sei der Aggressor, sagte der französische Präsident. «Es gibt ein angegriffenes Volk, das die Ukraine ist.»
Russland zeigt sich nach Eklat im Weißen Haus voller Genugtuung: „eiskalte Klatsche“ für Selenskyj
In Russland wird der Eklat zwischen US-Präsident Trump und dem ukrainischen Staatschef Selenskyj mit großer Genugtuung aufgenommen. Sehr schnell äußert sich der frühere Kremlchef Medwedew. Das sei eine «eiskalte Klatsche» gewesen. Trump habe Selenskyj die Wahrheit ins Gesicht gesagt und ihm erklärt, dass er mit dem dritten Weltkrieg spiele.
«Und das undankbare Schwein bekam eine kräftige Ohrfeige von den Besitzern des Schweinestalls. Das ist nützlich», schrieb der frühere Kremlchef bei Telegram. Genug sei das aber nicht. Vor allem müsse nun die Militärhilfe für die Ukraine eingestellt werden.
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