Deutschlandticket braucht Klarheit
Das Deutschlandticket ist ein großer Erfolg. Jetzt braucht es klare Bekenntnisse, meint unser Autor.

Die Einführung des Deutschlandtickets vor einem Jahr hat die Verkaufszahlen beim regionalen Tarifverbund angekurbelt. Viele Unternehmen haben die Zeichen der Zeit erkannt und zahlen über das Jobticket einen Zuschuss an ihre Mitarbeiter. Das Ticket ist ohne Frage ein Erfolg, aber es bleiben viele Unwägbarkeiten. Dass Kunden monatlich kündigen können, ist verbraucherfreundlich. Die Möglichkeit wird rege genutzt, für die Planer in den Verkehrsbetrieben und den Tarifverbünden ist die fehlende Planbarkeit allerdings ein großes Problem. Außerdem fehlen verbindliche Zusagen, wie es mit der Finanzierung des Tickets weitergehen soll. Hier müssen Bund und Länder Farbe bekennen.
Ob es beim Preis von 49 Euro bleiben muss, steht auf einem anderen Blatt. Auch wenn der Preis etwas stiege und damit die Steuerzahler entlastete, wäre es für viele Pendler im Vergleich zur Zeit vor dem Deutschlandticket immer noch konkurrenzlos günstig. Ein unnötiger Preistreiber ist die Verbundenheit vieler Kunden zur althergebrachten Plastikkarte, obwohl mit den Smartphone-Apps praktische und ressourcenschonende Alternativen zur Verfügung stehen. Klar, nicht jeder hat ein Handy. Wer die Wahl hat, sollte aber gut überlegen, ob Plastik wirklich sein muss. Die ersten Tarifverbünde erwägen schon, dafür einen Aufschlag zu verlangen.

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