Lindner exklusiv: FDP-Chef weist AfD-Wahlempfehlung von US-Vize scharf zurück
Auf der Sicherheitskonferenz in München äußerte der US-Vize Vance Zuspruch für die AfD. FDP-Chef Christian Lindner erklärt im Stimme-Interview: Die Partei „würde Deutschland wirtschaftlich ruinieren“.
Der FDP-Parteichef Christian Lindner rät dazu, die Äußerungen von US-Vizepräsident J.D. Vance bei der Münchner Sicherheitskonferenz nicht überzubewerten. Nachdem sich bereits Tech-Milliardär Elon Musk positiv zur AfD geäußert hatte, riet nun auch Trumps Vize den deutschen Parteien zu einer Zusammenarbeit mit der AfD. Zuerst hatte das Wall Street Journal darüber berichtet.
Christian Lindner exklusiv im Stimme-Interview: AfD-Aussagen von Vance nicht überbewerten
Im Stimme-Format „Ohne Ausrede – Wahlcheck spezial“ erklärte Christian Lindner exklusiv: „Ich rate zu einer sehr kühlen Reaktion“. Die Äußerung von Vance sei zwar besonders mit Blick auf den Kampf um die Bundestagswahl verstörend – doch es sei wichtig, jetzt nicht reflexartig zu reagieren. „Im Gegenteil: Wir müssen sehen, dass er Befürchtungen nicht bestätigt hat, die USA hätten schon Entscheidungen getroffen, zum Beispiel Truppenteile in Europa reduzieren.“ Lindner sieht deshalb mit Blick auf das transatlantische Verhältnis derzeit noch Einflussmöglichkeiten.
Zwar kann die Aussage von Vance von vielen Wählern als Aufruf zur Wahl der AfD verstanden werden, doch Lindner warnte vor den Folgen: „Musk und Vance gehören zur ’Make America Great Again’-Bewegung. Und diese ist voll gegen deutsche Wirtschaftsinteressen gerichtet.“ Deutsche Wähler müssten deshalb beachten: Möglicherweise ist eine Partei, die von ebendieser Bewegung empfohlen wird, gerade nicht im Interesse von Deutschland und der Wirtschaft des Landes. „Und so sehe ich das auch. Die AfD würde Deutschland wirtschaftlich ruinieren.“
Vance wirbt für AfD – FDP-Chef Lindner reagiert im Stimme-Interview
US-Vizepräsident J.D. Vance hatte zuvor auf der Münchner Sicherheitskonferenz davor gewarnt, mit einer Ausgrenzung populistischer Parteien den Willen vieler Wähler zu übergehen. Keine Demokratie werde es überstehen, „Millionen von Wählern zu sagen, dass ihre Gedanken und Sorgen, ihre Hoffnungen, ihre Bitten um Hilfe ungültig“ oder nicht demokratisch seien, sagte er bei der Münchner Sicherheitskonferenz.
Demokratie beruhe auf dem heiligen Prinzip, dass die Stimme des Volkes zähle. Ohne die AfD beim Namen zu nennen, fügte Vance hinzu: „Es gibt keinen Platz für Brandmauern.“
Stimme.de
