Zur Flaute beim Wohnungsbau: Jetzt ist die Politik gefordert
Bauen ist für viele Normalbürger nur noch ein schöner, aber unrealistischer Traum. Die Politik, die das Wohnen so gerne zu der zentralen sozialen Frage unserer Zeit erklärt, muss schnell Abhilfe leisten, meint unser Autor.
Klappern gehört für Berufsverbände natürlich zum Handwerk. Doch was die Lage der Bauwirtschaft in Baden-Württemberg und im ganzen Land betrifft, sind die Alarmsignale nicht zu übersehen und die Hilferufe der Branche verständlich. Bauen ist für viele Normalbürger nur noch ein schöner, aber unrealistischer Traum. Und Investoren winken ab, weil die Rendite nicht mehr stimmt.
Ein ganzes Bündel an Ursachen ist für die Misere der Bauwirtschaft verantwortlich: Die auf breiter Front gestiegenen Kosten, die immer noch steigenden Zinsen bei gleichzeitiger Kürzung der staatlichen Zuschüsse sowie die zunehmende Personalnot in den Baubetrieben ergeben eine Mischung, die die Nachfrage vor allem im Wohnungsbau massiv sinken lässt.
Verbreitete Wohnungsnot darf nicht zu Sozialen Verwerfungen führen
Die Politik, die das Wohnen so gerne zu der zentralen sozialen Frage unserer Zeit erklärt, verfehlt ihre Ziele beim Neubau deutlich. Sie muss ihren Teil dazu beitragen, dass Bauen wieder attraktiv wird und die verbreitete Wohnungsnot nicht zu sozialen Verwerfungen führt. Insbesondere beim sozialen Wohnungsbau müssen die Verantwortlichen auf allen Ebenen Gas geben. Daneben müssen endlich die viel zu hohen und komplizierten Baustandards heruntergeschraubt werden, um Bauen wieder finanzierbar zu machen. Versprochen hat die Ampel viel, geliefert hat sie bisher wenig.


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