Wollhaus: Zeit, dass sich was bewegt
Heilbronns Handel ist nach der Corona-Durststrecke im Aufbruch. Ein positives Signal zur Zukunft des Wollhauszentrums käme da gerade recht, findet unser Autor.
Der Heilbronner Einzelhandel ist dabei, sich nach den Corona-Einbußen zu berappeln. Viele Aktionen wie "Heilbronn zeigt Geschmack" oder der Stimme-Kundenstar haben zuletzt in der schwer gebeutelten Branche Aufbruchsstimmung erzeugt. Wie willkommen wäre da ein Signal von einem ganz zentralen Baustein der Heilbronner Innenstadtentwicklung. Doch beim Wollhauszentrum geht seit Monaten nichts voran. Die Beteiligten blocken alle Anfragen ab. Das ist für Beobachter so nervig, wie es aus Sicht der Unternehmen verständlich ist. Jede Äußerung zum Wollhaus wird mit großer Aufmerksamkeit registriert und hat Auswirkungen auf Preise und Verhandlungspositionen.
Derweil kokettiert die Stadt mit ihrer Rolle als Zuschauer, der das Geschehen aufmerksam verfolgt, mangels Immobilienbesitz im Wollhaus aber kein Mitspracherecht hat. Einfluss hat die Stadt durchaus. Zuletzt irritiert die Verwaltungsspitze mit widersprüchlichen Aussagen. Während OB Harry Mergel eine baldige Lösung in Aussicht stellt, stimmt der scheidende Baubürgermeister Wilfried Hajek auf eine jahrelange Hängepartei ein und denkt laut über den Abriss nach. Es ist Zeit, dass es beim Wollhaus vorangeht. Baldige Klarheit würde der Stadt guttun − nicht nur dem Einzelhandel.