Meinung
Wo ist der Nutzen der teuren Luftfiltersäulen?
Die Luftfiltersäulen in Heilbronn kosteten den Steuerzahler 1,7 Millionen Euro. Ihr Nutzen lässt sich schwer bestimmen, meint unser Autor.
von Wolfgang Müller
Die Tage der 26 Luftfiltersäulen in der Weinsberger Straße sind gezählt. Die grauen Riesen am Straßenrand verschwinden kommende Wochen aus dem Stadtbild. Im Juli 2020 aufgestellt, verrichteten sie zwei Jahre lang ihren Dienst. Seit Juli 2022 sind sie abgeschaltet. Seitdem stehen sie arbeitslos den Autofahrern Spalier. Rund 1,7 Millionen Euro haben die Anlagen gekostet. Das sind rund 850 .000 Euro pro Betriebsjahr oder mehr als 2300 Euro pro Tag. Bei solchen Summen darf der Steuerzahler einen ablesbaren Nutzen erwarten. Den liefern die Luftfiltersäulen aber nicht.
Stattdessen soll ein Maßnahmenbündeln die Schadstoffbelastung in der Heilbronner Luft unter den gesetzlichen Grenzwert gedrückt haben. Bus, Bahn, Radwege und schadstoffärmere Fahrzeuge nennt die Stadtverwaltung als Gründe. Und auch wenn sich diese Aspekte ebenso wenig in absoluten Zahlen ausdrücken lassen, liegt deren Wirkung auf der Hand. Denn die Luft hat sich nicht nur in der Weinsberger Straße erholt.
Auch in der Hans-Rießer-Straße wird permanent gemessen. Und auch hier stellt sich eine Entlastung der Luft ein. Baubürgermeister Andreas Ringle spricht sogar von einer deutlichen Luftverbesserung im gesamten Stadtgebiet. So weit reicht der Sog der Filteranlagen bei weitem nicht.
Bleibt den Heilbronnern der schwache Trost, dass die Stadt wenigstens nur 260 .000 Euro für die Filter bezahlt. Den Rest übernimmt das Land. Für den Steuerzahler macht das aber keinen Unterschied.
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