Wechsel von Lewis Hamilton zu Ferrari ist mehr als nur eine Sensation
Der Wechsel von Rekordweltmeister Lewis Hamilton zu Ferrari wird der gesamten Formel 1 guttun, ist unser Autor überzeugt. Nicht nur, weil die Scuderia damit endlich wieder einen absoluten "Titel-Fahrer" hat, sondern weil auch andere Teams davon profitieren könnten.

Ein bisschen gemurmelt, dass im Formel-1-Zirkus etwas Größeres im Busch sein könnte, wurde schon am späten Mittwochabend. Doch als die Bombe am Donnerstag dann platzte und klar wurde, dass Rekordweltmeister Lewis Hamilton ab 2025 tatsächlich für Ferrari starten wird, war das nicht weniger als eine Sensation.
Der seit Jahren leidgeprüfte Rennstall aus Maranello verpflichtet damit einen Top-Fahrer und einen der wenigen echten Typen der Formel 1. Das ist Chance und Verpflichtung zugleich. Hinhalten oder vertrösten lassen wird sich Hamilton nicht - er wird umgehend um den Titel mitfahren wollen. Dazu müssen ihm die Italiener sofort ein konkurrenzfähiges Auto zur Verfügung stellen. Gelingt ihnen dies, dürfte das der gesamten Formel 1 und ihrer Spannung guttun.
Offene Türen bieten neue Chancen - für alle
Darüber hinaus öffnet der Hamilton-Abgang gleich mehrere Türen. Womöglich für Mick Schumacher, der als zweiter Fahrer in einem Mercedes-Cockpit beweisen könnte, ob er tatsächlich das Potenzial für die Motorsport-Königsklasse hat. Womöglich auch für Carlos Sainz, der das erste Aushängeschild des neuen Audi-Teams werden könnte, nachdem sein Vater mit den Ingolstädtern die Rallye Dakar gewonnen hat.
Und nicht zuletzt ist es auch für Hamilton selbst eine historische Chance. Nach den missglückten Ferrari-Jahren der mehrmaligen Weltmeister Fernando Alonso und Sebastian Vettel thront Michael Schumacher dort noch immer über allen. Es wäre ein hollywoodreifes Drehbuch, sollte Lewis Hamilton dann ausgerechnet mit der Scuderia den langersehnten achten Weltmeistertitel einfahren und sich damit zum alleinigen Rekordweltmeister krönen.
Doch noch wartet ein Jahr im (erneut schwarzen?) Silberpfeil auf den Briten, in dem er und sein Team alles daran setzen werden, Red Bulls Max Verstappen so lange wie möglich Paroli zu bieten. Wenigstens einige Rennsiege sollen her, schließlich wartet Hamilton inzwischen seit Saudi-Arabien 2021 auf einen Erfolg. Und auch das ist Hamilton: Jetzt schon an Ferrari zu denken, entspricht nicht dem Naturell des ehemaligen Dauersiegers.