BaWü-Check spiegelt Gefühlslage der Menschen ungeschminkt wider
Es ist nicht überraschend, dass die Bürger im Land große Sorgen haben, findet unser Autor.
Die neueste Umfrage der baden-württembergischen Tageszeitungen spiegelt die Gefühlslage der Menschen ungeschminkt wider. Der BaWü-Check sagt aber auch vieles darüber aus, wie die Landespolitik eingeschätzt wird − alles andere als positiv. Niemanden dürfte es wundern, dass die Bürgerinnen und Bürger mit Sorge und weniger Hoffnung in die Zukunft blicken − dazu sind die Herbst-Vorzeichen mit all den Preiserhöhungen und Mehrausgaben trotz dreier Entlastungspakete zu düster. Die Ungewissheit bei den Energiepreisen und eine galoppierende Inflation überlagern alles. Corona und all die Horrorszenarien von Lauterbach & Co. spielen dagegen in der allgemeinen Einschätzung keine dominierende Rolle mehr.
Staatliche Mehrausgaben passen nicht in die Zeit
Die persönliche Kostenspirale schärft auch die Sinne für staatliche Mehrausgaben, die nicht in die Zeit passen. 9000 neue Stellen, die von den Ministerien in Baden-Württemberg gefordert werden, halten viele für völlig übertrieben. Auch Finanzminister Bayaz, der beim Stimme-Talk "Ohne Ausrede" klar gemacht hat, dass hier kräftig abgespeckt werden muss, was nun ja auch erfolgt ist. Vielleicht erklärt sich auch wegen solch deutlicher Worte die beste Zensur für den Grünen-Politiker. Wobei die Note 3,1 nicht berauschend ist − wie alle Minister nur Durchschnittswerte erhalten. Auch Winfried Kretschmann, der eine 3,4 kassiert und damit seine Beliebtheits-Spitzenstellung verloren hat. Das sind bedenkliche Signale, die man ernst nehmen muss.
Spannend ist auch, dass die Befragten jede Menge Energie-Einsparvorschläge befürworten − aber nicht in allen Bereichen. Zuletzt sollten an Bädern, Saunen oder Festen Einschränkungen vorgenommen werden. Ein Ergebnis, das die Verantwortlichen bei weiteren Entscheidungen berücksichtigen sollten, damit die Politikverdrossenheit in diesen herausfordernden Zeiten nicht weiter zunimmt.