Twitter-Kauf: Selbst Elon Musk hat eine Chance verdient
Der reichste Mann der Erde kauft sich, gefühlt zum Spaß, ein soziales Netzwerk. Musk hat eine Chance verdient, und muss jetzt liefern - allerdings sollte man seinen Worten nicht blind vertrauen, meint unser Autor.
Der reichste Mann des Planeten und bekannte E-Auto-Bauer Elon Musk hat sich Twitter einverleibt. Ums Geld geht es dabei nicht: Während Twitter unter Politikern, Journalisten, Wissenschaftlern und Aktivisten extrem beliebt ist, sind Tiktok und Instagram weitaus erfolgreicher – und schreiben im Gegensatz zum blauen Vogel schwarze Zahlen.
Dennoch darf man die Bedeutung von Twitter nicht unterschätzen. Viele Politiker veröffentlichen dort Informationen, manchmal zuallererst. Nicht wenige twittern selbst und reagieren, wenn sie angesprochen werden. Damit ist das Netzwerk eine ernstzunehmende Kommunikationsplattform. Zudem werden Tweets tausendfach in Medien und anderen Foren diskutiert. Das sollte spätestens seit dem twitternden US-Präsidenten Donald Trump bekannt sein. Deshalb muss man genau hinschauen, wenn der reichste Mensch sich einen solchen digitalen Lautsprecher zulegt.
Was genau Musk vor hat, bleibt ein Rätsel
Aber selbst Elon Musk hat eine Chance verdient. Er muss jetzt liefern und seinen Ankündigungen Taten folgen lassen. Will er Twitter wirklich verbessern und mehr Diskurs ermöglichen? Will er zusätzliche Funktionen einbauen und der Plattform mehr Alleinstellungsmerkmale verschaffen? Über all das kann man nur mutmaßen, da der Tesla-Chef gerne mal frühere Ankündigungen über Bord wirft.
Alternativen wie Mastodon werden von der Übernahme kaum profitieren. Das haben die Messenger gezeigt, bei denen trotz gleicher Funktionen und mehr Datenschutz die Masse Whatsapp treu geblieben ist.