TSV Weinsberg braucht ohne sein Korsett neue Stabilität
Der ungeplante personelle Aderlass wird für den TSV Weinsberg schwer zu kompensieren sein, meint unser Autor. Eine neue konkurrenzfähige Oberliga-Mannschaft zusammenzustellen wird eine anspruchsvolle Aufgabe.

Beim TSV Weinsberg ist jetzt das Szenario eingetreten, das der Verein unbedingt verhindern wollte. Statt der geplanten schrittweisen Verjüngung der Mannschaft, folgt am Saisonende der ungeplante harte Schnitt. Gleich neun Spieler verlassen den Oberligisten, darunter die komplette erste Sieben mit Ausnahme des Torhüters. Gerade das Trio Sven und Jan König sowie Max Schulze bildet seit rund einem Jahrzehnt das Korsett des Teams und hat sich in dieser Zeit unbestritten große Verdienste erworben.
Verein hat Spieler-Trio über viele Jahre gestärkt
Die Vereinsverantwortlichen hatten deren Status noch zusätzlich gestärkt, indem sie sich in Konfliktsituationen wie bei der Trennung von Trainer Michael Stettner oder dem Eklat um das Spiel gegen Herrenberg in der vergangenen Saison immer bedingungslos hinter ihre Führungsspieler gestellt haben. Dahinter steckte die Sorge, dass die Trennung von einem Spieler eine personelle Kettenreaktion auslösen könnte.
Die ist nun eingetreten und war möglicherweise auch nicht zu verhindern. Falls die laufende Saison vernünftig zu Ende gespielt wird, lässt sich diese Ära für alle Seiten gesichtswahrend abschließen. Für den Verein geht es in den nächsten Wochen darum, auf Basis der verbliebenen Spieler und den aufrückenden Talenten aus dem eigenen Nachwuchs durch mindestens zwei, drei gestandene externe Neuzugänge eine konkurrenzfähige Oberliga-Mannschaft zusammenzustellen.


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