Mulfinger Bürgermeister zeigt keinen guten Stil bei der Äußerung zur Kandidatur
Die Art und Weise, seine Entscheidung kund zu tun, ist nicht angemessen für das Amt, seine Amtszeit, die Räte, seine Mitarbeiter und die Menschen, die hinter ihm stehen, findet unser Autor.

Mehrfach hatte Robert Böhnel die Möglichkeit, sich über eine weitere Kandidatur als Mulfinger Bürgermeister zu äußern: bei Gemeinderatssitzungen, im Mitteilungsblatt oder bei mehreren Nachfragen der Presse, die zuletzt ganz unbeantwortet blieben. Jetzt wird über Umwege - im Kleingedruckten - klar, dass er nicht mehr antritt. In einer von ihm unterzeichneten Vorlage für die Gemeinderatssitzung am kommenden Montag wird er für den Vorsitz des Wahlausschusses vorgeschlagen. Damit ist sicher: Er tritt am 28. Januar nicht mehr an.
Seine Entscheidung so kundzutun - das ist des Amts nicht würdig. Eine klare Aussage mit einem Dank an seine Mitarbeiter wäre besserer Stil gewesen. Gerade, weil es schon viele und deutliche Anzeichen gab, dass er nicht mehr kandidiert.
Wenn er es nicht vor der Öffentlichkeit, Bürgern, Vereinen und Firmen, die hinter ihm stehen, kundtun will - warum denn nicht zumindest vor den Gemeinderäten? Schließlich wird Böhnel 16 Jahre lang Bürgermeister gewesen sein. Eine Zeit, in der auch durchaus vorzeigbare Projekte auf die Beine gestellt wurden.
Mangelhafte Kommunikation ist ihm oft vorgeworfen worden. Diese Art und Weise war auch Ursache für die zwei Bürgerbegehren und für ironische Schriftzüge beim Umzug auf dem Taubenmarkt und anderen Veranstaltungen. Robert Böhnel hatte Chancen, sein Verhalten zu verbessern. Er hat sie nicht genutzt. Seine Absage an die Kandidatur so spät und versteckt in einer amtlichen Unterlage öffentlich zu machen, ist schlechter Stil.