Respekt für den Widderner Handwerksbetrieb mit der Vier-Tage-Woche
Vier Tage Arbeit bei vollem Lohn: Ein Widderner Betrieb geht bei der Arbeitsorganisation neue Wege, um Personal zu gewinnen. Gut so, meint unser Kommentator.

Das Jammern der Unternehmen über fehlende Arbeitskräfte war wohl noch nie so laut wie in diesen Tagen. Es ist unstreitig, dass der Personalmangel die größte Herausforderung der Wirtschaft ist. Doch wenn es darum geht, ausgetrampelte Pfade zu verlassen und kreative Lösungen zu finden, ist von den Unternehmern wenig zu hören.
Daher gebührt dem Widderner Handwerksbetrieb FSW Respekt dafür, dass er die Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich eingeführt hat. Was für viele Chefs Teufelszeug ist, erweist sich für Betriebsinhaber Sascha Wagner als Segen. Plötzlich gibt es wieder Initiativbewerbungen, die Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeiter ist gestiegen und Produktivität und Kundenzufriedenheit haben offenbar nicht gelitten. Eine Win-win-Situation also.
Andere Unternehmen sollten daher ruhig ins Jagsttal blicken, um sich Impulse für eine modernere Arbeitszeitgestaltung zu holen. Klar ist aber auch, dass dieses Modell auch Schwächen hat und nicht einfach auf andere Unternehmen übertragbar ist. Wenn die Arbeit, die bisher an fünf Tagen geleistet wurde, in vier Tage gepresst wird, kann das zur Überlastung von Mitarbeitern führen und die Qualität mindern.
Daher muss jedes Unternehmen gemeinsam mit den Mitarbeitern seinen Weg finden, die Arbeit so zu organisieren, dass alle zufrieden sind. Die Vier-Tage-Woche kann ein solcher Weg sein, sie ist aber sicherlich nicht der einzige.